Regensburg,
08. März 2006 (orv) - Bei den diesjährigen Deutschen
Crossmeisterschaften, die am Samstag auf dem Nebengelände
des Regensburger Uni-Stadions stattfinden, fehlen diesmal
die ganz großen Favoriten. Prognosen hin, Prognosen
her, deutsche Meister/Innen werden am Ende ganz sicher
jene sein, die als Erste den schweren Parcours überwunden
haben. Die Meisterschaften beginnen pünktlich um
10 Uhr mit dem Lauf der Senioren und Seniorinnen. Durch
die Wetterkapriolen können sich die insgesamt über
tausend Teilnehmer auf einiges gefasst machen.
Die in großen Teilen vom Neuschnee befreite Strecke
bietet alles, was die Crossherzen höher schlagen
lässt einschließlich der inzwischen berühmt
berüchtigten Regensburger Schlammpassagen.
Auf der Mittelstrecke der Männer (3,5 km/13.30 Uhr/139
Teilnehmer) sind der letztjährige Zweite der Langstrecke,
Oliver Mintzlaff vom PTSV Jahn Freiburg zusammen mit dem
Titelverteidiger Dominik Burckhardt, seit diesem Jahr
im gleichen Verein, zwei ganz heiße Namen, ebenso
der Berliner Carsten Schlangen, der bei der Hallen-DM
über 3000 m lange um Silber mitkämpfte. Der
eigentliche Favorit ist aber der Pirnaer Wolfram Müller,
in der Juniorenklasse schon einmal Cross-Europameister
gewesen und etwas im Ruf des ewigen Talents hängen
geblieben. Mal sehen, wie ihm der Neubeginn nach seiner
Rückkehr von Dieter Baumann zurück zu seinen
Wurzeln im Sächsischen gelingt. 800 m Meister René
Herms vom selben Team sollte eher Mannschaftsaufgaben
zu erfüllen haben. Für den Mannschaftstitel
nehmen zunächst die Freiburger alle Vorteile für
sich in Anspruch.
Es
könnte aber auch sein, dass die Breisgauer ihr Heil
auf den 10 km der Langstrecke (15.15 Uhr/82 Teilnehmer)
suchen, wo Titelverteidiger Jens Borrmann (SC DhfK Leipzig)
seinen dritten Triumph nach 01/02 (damals beide Male Mittelstrecke)
einfahren will, aber auch Hindernisläufer Raphael
Schäfer (LC Asics Rehlingen) nicht unterschätzt
werden darf. Der Titelträger von 2001 André
Green ist ebenso unter den Gemeldeten. Bei der Vergabe
der Medaillen könnte der Bayer Sebastian Hallmann,
seit letztem Jahr im Trikot des Baumann-Clubs LAV Asics
Tübingen laufend, durchaus ein Wörtchen mitreden.
Erste Anwärter für den Teamtitel wären
natürlich auch hier die Freiburger, wenn sie denn
laufen, vielleicht aber auch die Mannen vom Sportclub
DHfK Leipzig.
"Mocki"
hat es in diesem Winter böse erwischt. Die sonst
so robuste Siegerländerin muss wegen einer Verletzung
passen. Es wird also nichts mit dem ersten Sieg in Regensburg.
Damit steigen natürlich die Chancen der bereits für
die Cross-WM qualifizierten Susanne Ritter (SV Schlaucom
Saar 05) über die selektiven 4,7 km/14.45 Uhr/129
Teilnehmerinnen). Die ist schon ganz heiß auf den
Uni-Parcours "Je schlammiger, desto besser",
ist ihr Spruch zum Thema Crosslauf. Ohne Allergiebehinderung
und mit einem Schuss Selbstbewusstsein könnte es
diesmal was werden mit dem ersten Titelgewinn bei den
Frauen. Etwas dagegen haben wird die Rostockerin Ulrike
Maisch, die erst kürzlich in der Halle glänzende
3000 m hinlegte. Die Kondition für schwerste Bedingungen
hat sie als Marathonspezialistin sowieso.
Der
Kampf dahinter wird ein ganz spannender: Birthe Bultmann
(LG Braunschweig), Simret Restle von der Eintracht Frankfurt,
vielleicht auch Lokalmatadorin Michaela Schedler (LG Domspitzmilch)
oder Melanie Kraus vom TSV Bayer Leverkusen, oder doch
die große Unbekannte? Aus dem Juniorinnenbereich
wird sicher die Meisterin von 2004, Julia Viellehner (TSV
Winhöring) mit in die Favoritinnengruppe hineinpreschen.
Bei den Teams ist die LG Domspitzmilch Regensburg Titelverteidiger.
Die Regensburger Damen sollten auch diesmal wieder kräftig
mitmischen.
Die lokalen Farben werden in erster Linie von der LG Domspitzmilch
und dem LLC Marathon Regensburg vertreten. Erstere setzen
auf ihr starkes Frauenteam, das mit dem Teamtitel, dem
Seniorinnen-Mannschaftstitel und in der W40 durch Kathi
Kaufmann gleich dreimal Gold zu verteidigen hat. Die frischgebackene
bayerische Crossmeisterin Andrea Stengel, eine ebenso
starke Ellen Clemens (beide W35 und Frauen), Neuzugang
Michaela Schedler und Kathi Kaufmann (W40) sollen dafür
die Garanten sein. Mit der Junioren-EM Bronzemedaillen-Gewinnerin
Susi Lutz hat die LG Domspitzmilch im Lauf der weiblichen
Jugend A (3,5 km/12.30 Uhr/64 Teilnehmerinnen) ein weiteres
heißes Eisen im Kampf um die Medaillen. Zusammen
mit Lisa Gläß, Sarah Heuberger oder Julia Kick
will sie auch noch Edelmetall in der Mannschaftswertung.
Bei den Männern startet die LG Domspitzmilch mit
Jan Krauspe, René Manthee, Dennis Pyka und co.
auf der Mittelstrecke, der LLC Marathon versucht es mit
Ralph Preißl, Jörg Bühner und Markus Kerscher
auf der Langstrecke. Beide Teams sollten sich so um die
Plätze 6-8 ansiedeln können. Die Marathonesen
rechnen sich mit Hans Hopfner gute Möglichkeiten
im Lauf der M40/45 aus.
Fotos: Start zur Cross-DM 2005, Jens
Borrmann und Michaela Schedler (LG Domspitzmilch Regensburg)
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