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Sechs Neuzugänge mit ganz eigenen Vorgeschichten

Hirscher Kerstin1 KiefnerfotoRegensburg, 17. Januar 2021 (orv) – Der Zahn der Zeit macht auch vor dem Laufteam der LG Telis Finanz nicht halt. Deren Leistungsträger*innen nähern sich im Schnitt immer mehr den dreißig Jahren. Das ist zwar für Langstreckler*innen noch kein Grund, um sich unbedingt auf’s Altenteil zurückzuziehen, andere Schwerpunkte des Lebens wie Beruf und Privatleben rücken dennoch mehr in den Fokus. Für Teamleiter Kurt Ring ist diese Ausgangslage Grund genug, um langsam den Verjüngungsprozess in Gang zu bringen. „Wir sind kein Club, der sich neue Stars einfach kaufen kann, wir sind darauf angewiesen, zukünftige Talente frühzeitig zu erkennen, um sie dann zu überzeugen, dass Regensburg ein gutes Umfeld für eine spätere nationale oder auch internationale Laufkarriere hat“, erklärt der Teamchef seine Strategie. Mit Kerstin Hirscher, Anne Spickhoff, Luisa Mlinzk, Emma Heckel, Magdalena Engl, Loretta Flöte, Susanne Brünnig und Tobias Prater hat er für 2021 eine gesunde Mischung erhalten, die einerseits in zwei, drei Jahren in die Fußstapfen der jetzigen Telis-Größen laufen könnten, anderseits derzeitige Topteams gut ergänzen und zudem gute Trainingsgruppen möglich machen.

Kerstin Hirscher, die DM-Fünfte über 1.500m mit letztjährigen Bestzeiten von 4:17,78min und 9:13,26min, beide in Regensburg gelaufen, stieß zum Team nach dem Motto „Gesucht und gefunden“. Die von Georg Kusterer betreute 31-Jährige will endlich mal Deutsche Meisterin werden. Da sieht sie bei den Blauen die besten Möglichkeiten, dies innerhalb einer Teamwertung zu schaffen. „Einzelmeisterin werde ich sicher nicht mehr“, schätzt sie diesbezüglich ihre Situation realistisch ein. „Wir haben mit dem Crossteam der Damen seit einigen Jahren eine Schwachstelle, Kerstin könnte die nötige Power mitbringen, um auch mal im tiefen Geläuf mit der Frauenmannschaft wieder ganz oben zu stehen“, ergänzt Ring. Ansonsten ist die Polizeibeamtin sicher eine, die bei Deutschen Meisterschaften auch die nächsten Jahre noch unter die besten Sechs laufen kann.

Eine ganz andere Geschichte bringt Anne Spickhoff mit. Die 23-jährige Göttingerin ist bis zum 13. Lebensjahr in Regensburg aufgewachsen und hat dort auch die ersten leichtathletischen Schritte bei der jetzigen Landes- und Telis-Trainerin Doris Scheck gemacht. Dann erhielt ihr Vater einen Ruf an die Uni Göttingen und die gesamte Familie Spickhoff zog gegen Norden. „Das Laufen hat Anne nie aufgegeben. Gene dafür hat sie sicher von ihrer Mutter geerbt, die als 1.500m Läuferin sogar noch ein wenig schneller war als es Anne bisher mit ihren 4:29,61min geschafft hat“, sagt Kurt Ring zu ihrer Vita. Der Neuzugang kam auch für ihn sehr überraschend. Nach den letztjährigen Deutschen Meisterschaften erhielt er plötzlich einen Anruf der Lehramtsstudentin, ob er ab sofort ihr Training über Fernsteuerung übernehmen könnte. Zum näher Kennenlernen kam dann das Trainingslager in St. Moritz gerade recht und im Anschluss wussten die beiden, dass dieses schwierige Unterfangen klappen könnte. Das Nebenprodukt 35:55min über die 10km im November war schon mal ein guter Einstieg dafür.

So eine etwas ungewöhnliche Trainingspraxis betrieben Ring und die erst 19-jährige Luisa Mlinzk über zwei Jahre lang. Die Badenerin aus der Nähe von Heilbronn rief damals als fast 17-Jährige in Hemau beim Teamchef an und wollte trainingstechnische Ratschläge. „Sie wollte sich selbst trainieren und hatte dafür einen Hochleistungsplan parat, den sie mit ihrem damaligen Leistungsvermögen gar nicht erledigen hätte können. Ich traf mich dann auch mit Luisas Eltern um dann alle das schwierige Unternehmen gemeinsam anzugehen“, erklärt Ring. Im Herbst 2020 kam die junge Athletin dann endlich zum Studieren nach Regensburg und wohnt seitdem im Telis-Athletenhaus. Entwickelt hat sie sich inzwischen zur veritablen Langstrecklerin mit Luft nach oben. Mit ihren 36:30min über 10km nimmt sie immerhin Platz neun in der Deutschen U20-Bestenliste ein..

Emma Heckel glänzte im Sommer zunächst als U20-DJM-Dritte über 3.000m mit 9:39,71min, was ihr letztendlich auch den DLV-Bundeskader-Status einbrachte, weil die Katzwangerin auch 2021 noch der U20 angehört. Die Gespräche mit dem Regensburger Laufteam fielen im vergangenen Sommer positiv aus. „Emma ist dann gleich im September ins Trainingslager nach St. Moritz mitgekommen, um anschließend auch gleich im Athletenhaus „Probe“ zu wohnen. Davor aber löschte sie in Berlin auf der Straße noch den Landesrekord über 10km, wobei sie den alten Rekord von Telis-Nachwuchsläuferin Franzi Reng genau um eine Sekunde auf 33:52min verbesserte. Am 11. Januar ist sie jetzt zunächst zum lange vorher schon geplanten USA- Aufenthalt aufgebrochen. Sie hat in Houston ein Stipendium an der dortigen Uni erhalten, wird aber Anfang Juni rechtzeitig zu den Deutschen Jugendmeisterschaften und vielleicht auch zu möglichen Qualifikationsrennen für die U20-Junioren-EM wieder in Regensburg zurück sein.

Aus Deggendorf ist Magdalena Engl zum Team des Talentschuppens von  Landes- und LG-Coach Doris Scheck gestoßen. Unter den Fittichen der Telis-Trainerin hatte sich der kleine Wirbelwind schon im letzten Jahr prächtig entwickelt. Da sie immer mehr der Kontakt zu ihren damaligen Teamkolleginnen aus Passau verlor, war es ein logischer Schritt, sich im neuen Jahr das blaue Telis-Shirt überzustreifen. Ihr großes Ziel im letzten Jahr, bei den Deutschen U16-Meisterschaften teilzunehmen, musste sie schweren Herzens verschieben, weil diese Titelkämpfe auf Grund der Corona-Pandemie einfach gestrichen wurden. Ganz am Ende der Bahnsaison, holte sie sich im September den W15-Landestitel über 2.000m mit sehr guten 6:39,89min. Über 3.000m nimmt sie in der Deutschen U16-Bestenliste mit 10:30,81min sogar Rang fünf ein. Mit 4:48,66min hat sie es dann auch noch in die U18-Bestenliste über 1.500m geschafft.

Susanne Brünnig erreichte ihre besten Leistungen auf der Mittelstrecke als U18/20 Athletin in den Jahren 2017 und Anfang 2018. Damals zählte sie zu den hoffnungsvollen deutschen Nachwuchsathletinnen. Ihre Hausrekorde über 800m (2:11,45min) und 1.500m (4:35,13min) stellte sie beide bei den Landeshallenmeisterschaften 2018 auf. Seitdem stagnierte die 20-jährige Kelheimerin ein wenig. Zusammen mit ihrer letztjährigen Trainingskolleginnen Isadora Cogo Badan (800m/2:22,06min) und Loretta Flöte (800m/2:18,44min – 1.500m/4:43,64min) wagten sie im Herbst 2020 den Schritt in Richtung der „Blauen“. Für die drei jungen Frauen war dies ein Schritt in eine neue Laufwelt. „Anfangs hatte ich bis auf Isadora, die schon den Sommer bei Doris Scheck angedockt hatte, den Eindruck, dass die beiden anderen fast ein bisschen überfordert waren, weil ihr gesamtes Grundlagensystem umgekrempelt wurde“, sagt dazu Teamchef Kurt Ring, “die drei Mädels greifen aber in der Trainingsarbeit jetzt absolut motiviert an.“

Dattke Prater1Bei so vielen Mädels darf am Ende natürlich auch ein männliches Talent sein. Deshalb freut man sich in der LG Telis Finanz auch auf Tobias Prater, der, wie sein derzeitiger „Läufer-Trainer“ Kevin Key, aus dem Allgäu kommt. Schon 2019 war er mit der Telis-Truppe im Trainingslager in Cervia dabei. Im Frühjahr 2021 macht der junge Läufer, der  in der neuen Saison noch in der U20 startberechtigtist, in seiner Heimatstadt Kempten Abitur. Ab Sommer 2021 will er dann in Regensburg studieren und in die Fußstapfen seines Lehrmeisters Kevin Key – dann als Trainingskumpel im Regensburger Laufteam – treten. Immerhin schaffte der 18-Jährige bei den letzten Deutschen Jugendmeisterschaften Platz acht mit durchaus beachtlichen 15:23,78min. Auch seine 32:59,04min über 10.000m können sich sehen lassen. „Ich denke, Tobias Prater ist ein echter Gewinn für unsere Langstreckenjungs“, sagt dazu Kurt Ring.