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Der Januar – neue Gesichter und der Erfolg bleibt der LG Telis Finanz treu

WeitzelMichelle1_blv-halle12_kiefnerfotoRegensburg, 25. Dezember 2012 – Wie in jedem Jahr ging die Saison mit den Bayerischen Hallenmeisterschaften in München und Fürth los. Nachdem die Jugendlichen in der Werner-von-Linde-Halle mit dem Meistertitel durch U20-Stabhochspringer Simon Ziegler (4,50m) und Silber für U20-Langstreckler Jonas Koller über 3000m (8:37,29min) sich am 14. Januar noch ein wenig rarmachten, ging das Telis-Team eine Woche später in der Fürther Halle voll zur Sache. Acht Mal standen die „Blauen“ ganz oben. Corinna Harrer (3000m/1500m – 9:19,99/4:20,04) und Michelle Weitzel (Weit/6,23m – Hoch 1,73m) holten Doppel-Gold, Florian Orth mit 3:46,96) und Philipp Pflieger (8:09,84) dominierten bei den Männern über 1500m und 3000m, Pamela Spindler mit 8,24sec und Manuel Ziegler mit 15,52m waren über 60m Hürden und im Dreisprung nicht zu schlagen.

SpindlerPamela1_blv-halle12_kiefnerfotoVier Mal Silber durch Jonas Koller (U20/1500m/4:02,41), Jana Soethout (1500m/3000m – 4:36,08/9:44,17min) und Pamela Spindler (60m/7,71sec), sowie zwei Mal Bronze durch Julian Flügel (3000m/8:13,06min) und Erik Somssich (1500m/3:49,66min) komplettierten einen tollen Indoor-Auftritt auf Landesebene. Selbstredend, dass fast alle Edelmetall-Leistungen die direkte Qualifikation für die jeweiligen Deutschen Hallenmeisterschaften bedeuteten. Während Michelle Weitzel und Sebastian Zundler wieder eine Woche später bei den „Süddeutschen“ in Sindelfingen Silber im Weitsprung (6,27m) und Bronze über 800m (1:54,30min) einsammelten, sorgte Corinna Harrer beim DLV-Hallenländerkampf in Glasgow für den ersten echten Knaller. Mit einer 9:02 als Dritte im 3000m Lauf schrammte sie nur um etwas mehr als einer Sekunde an der Hallen-WM-Norm vorbei, die aber sowieso nicht auf deren Agenda stand, trotzdem aber schon Großes von der kleinen Wenzenbacherin andeuteten. Bei der Regensburger Sportlerwahl belgen Corinna Harrer und Michelle Weitzel Platz zwei und drei, Florian Orth wird bei den Männern Dritter.

Februar: Ein „doppeltes Lottchen“ beherrscht bei Hallen-DM die Mittelstrecke

KockMaren6_DM-Halle12_Kiefnerfoto„Schon wieder ein Regensburger Doppelsieg!“ Solche Durchsagen kannte die Regensburger Leichtathletik bei Deutschen Hallenmeisterschaften bisher nicht. Verantwortlich dafür in der sonst eher ungeliebten Karlsruher Halle zeichneten am 25. Und 26. Februar die „doppelten Telis-Lottchen“ Maren Kock und Corinna Harrer. Zuerst schnappte Mittelstrecklerin Coco Harrer der Titelverteidigerin Maren Kock den 3000m Titel weg, dann revanchierte sich diese tags darauf auf deren standesgemäßen 1500m mit einem neuen bayerischen U23-Hallenrekord (4:14,72min). Zum Doppel-Gold und –Silber gesellte sich Bronze von Dreispringer Manuel Ziegler, ein überaus erfreulicher vierter Platz durch Hürdensprinterin Pamela Spindler und der sechste Platz von Jana Soethout über 3000m. Dabei konnte man zumindest bei den Männern keineswegs von glücklichen Meisterschaften sprechen.

Auf dem Weg zu Edelmetall wurde 1500m-Läufer Florian Orth von den Beinen geholt und Philipp Pflieger, ebenfalls ein fast sicherer Medaillenkandidat, konnte wegen eines Infekts über 3000m gleich gar nicht antreten. Zudem versemmelte Titelverteidigerin Michelle Weitzel ihren Meisterschaftspart mit einem „salto nullo“. Trotz alledem gilt nun seit 2012: Die Regensburger Leichtathletik ist nun auch unterm Hallendach in der nationalen Spitze angekommen. Bei den Landeshallenmeisterschaften der Mehrkämpfer holen die Telis-Athleten Tom Bechert (Männer) und Simon Ziegler (U20) zwei Titel am selben Wochenende.

März: Auf die Telis-Crossläufer kann man sich verlassen

Koller1_DM-Cross2012_volkefotoBei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Ohrdruf (10.3.) wiederholten die Telis-Mittelstreckler (Pflieger, Flügel, Plinke) und dieTelis-Frauenmannschaft (Harrer, Danner, Kock) ihren Vorjahrstriumpf und das zweite Frauenteam (Volke, Soethout, Straub) landete zudem noch wie die Juniorinnen (Harrer, Kock, Lang) auf Platz drei.  Corinna Harrer bei den Juniorinnen und Steffi Volke in der W35 sorgten für zwei Einzeltitel und Philipp Pflieger bzw. erneut Coco Harrer holten bei Männer und Frauen Einzelbronze. Im Nachwuchs glänze Jonas Koller in der U20 als Zweiter, das Team mit Jonas Fischer und Andreas Schmidt wurde Fünfter.

Ein ganzer Haufen von Platzierungen 4-8 kamen noch dazu: Auf der Männer-Mittelstrecke kamen Julian Flügel und Felix Plinke auf fünf und acht ein, bei den Damen schob sich Chrissy Danner ebenso auf acht. Maren Kock verfehlte als Vierte eines äußerst starken U23-Feldes Edelmetall denkbar knapp und für das doppelt startende Männerteam sprang auf der Langstrecke mit Julian Flügel, Erik Somssich und Felix Plinke auch noch ein fünfter Platz heraus. pyka_dennis1_dm-marathon2010_kiefnerfotoNur eine Woche später holten die Telis-Langstreckler bei den 10.000m-Landesmeisterschaften im eigenen Stadion alle Titel. Philipp Pflieger gewann bei den Männern, Jana Soethout bei den Frauen, Jonas Koller holte sich Gold bei den Junioren und Coco Harrer dominierte die U23-Wertung als Gesamtsiegerin mit einem neuen bayerischen U23-Rekord von 33:13,62min. Es war nach zwei U23-Bestmarken in der Halle bereits ihr dritter Bayernrekord. Im Verlauf des Jahres sollte sie die Bestmarke in ihrer Spezialdisziplin, den 1500m, sowohl bei den Frauen als auch in der U23 innerhalb gut einer Woche gleich viermal verbessern. Am Ende waren es dann grandiose 15 Rekordläufe. Für Steffi Volke gab’s zwar keine Seniorenwertung, Bronze bei den Frauen sprang dennoch raus. Wieder eine Woche später schafft Dennis Pyka beim Halbmarathon in Venlo/NED mit 1:06:18 Hausrekord. Am Ende ist er damit in Deutschland unter den Top-ten (9.).

April: Mikki Heiß startet ihr bestes Jahr

HeissMonika2_DM-HM12_kiefnerfotoEine Mikki Heiß reichte bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften nicht, um die Medaillenserie der Telis-Frauenteams fortzusetzen. Dafür sprang für das Regensburger Urgestein die erste 1:17er Zeit heraus (1:17:40Std.), gleichbedeutend mit einem hervorragenden fünften Einzelplatz bei den Frauen und dem Gold in der W35. Die Mannschaft mit Heiß, der wieder aktivierten Andrea Weber (vormals Stengel) und Rieke Mayer-Tancic landete ebenfalls auf Rang fünf. Am 28. April schoss Corinna Harrer dann in Lichtenfels eine weitere Granate ab. Mit 8:55,47 blieb sie erstmals unter neun Minuten, verbesserte dabei sowohl den bayerischen Frauenrekord als auch den der U23 und sollte dann 2012 über die siebeneinhalb Runden von keiner Deutschen mehr übertroffen werden.

Ihr am nächsten kam dann Anfang Mai Teamkollegin Maren Kock, die in Dortmund mit 8:55,60 nur knapp langsamer war. Am Ende der Saison sollten die beiden Telis-Asse Deutschlands einzige Läuferinnen bleiben, die 2012 die 3000m unter neun Minuten zurücklegten, in der europäischen U23-Bestenliste waren das am Ende die Plätze zwei und drei. Mit Jana Soethout (9:28,86 – Dortmund, 16.5.) und Christiane Danner (9:36,95 – Lichtenfels, 28.4.) sollte die LG letztendlich noch zwei auf dieser Strecke im nationalen Topbereich haben.

Mai: Telis-Asse machen 10.000m-DM in Marburg zum Heimspiel

Pflieger20_DM-10000m_2012_schaakefotoDer Mai war für alle Telis-Athleten/Innen, die höhere Ziele hatten, ein ganz wichtiger Monat. Zunächst aber standen in Marburg die nationalen 10.000m Titelkämpfe an (5.5.) Den Vogel dort schoss Philipp Pflieger mit seinem ersten Titel bei den Männern ab. Mit 28:45,74min blieb er erstmals unter 29 Minuten, verfehlte dabei die EM-B-Norm nur um 74 Hundertstel und ließ der übrigen Konkurrenz keine Chance. Am Ende der Saison sollte dies dann weiterhin die Poleposition in der Bestenliste bleiben. Bei den Frauen kämpften sich Maren Kock und Jana Soethout mit grandiosen Steigerungen auf 33:29,14 und 33:57,53 als Zweite und Dritte auf’s Trepperl. In der U23 sprang für Kock mit dieser Leistung sogar der Titel heraus. Titel Nummer drei schaffte Steffi Volke in der W35 mit 35:31,18. Für die wohl größte Überraschung sorgte der Telis-Jugendliche Jonas Koller eine Klasse höher in der U23.

Mit einer phänomenalen Steigerung auf 30:17,47 verblüffte er sogar die Insider, holte damit Junioren-Bronze und legte den Grundstock für eine weitere kleine Sensation: Im Juni sollte der Telis Youngster dann einziger Deutscher bei den Junioren-Weltmeisterschaften U20 in Barcelona sein. Am selben Tag holten bei den Bayerischen Langstaffelmeisterschaften in Fürth die beiden Telis-Staffeln (3x1000m) Gold mit Erik Somssich, Sebastian Zundler und Felix Plinke, sowie Bronze mit Jonas Zweck, Jonas Fischer und Florian Orth, der „solches“ Metall bei Landesmeisterschaften wohl äußerst selten gewinnt, sich aber selbstlos in den Dienst der Mannschaft stellte. Zwei DM-Qualis waren damit geschafft, die Voraussetzung für eine spätere Telis-Staffelexplosion. Die 4x400m Herren mit Mario Saur, Peter Haller, Sebastian Zundler und Lukas Zweck holten Silber in 3:21,69, ebenso wie die 3x800m-Staffel der Frauen mit Anna Plinke, Steffi Perfler und Christiane Danner.

Für das absolute Highlight beim traditionellen Watter-Meeting im Regensburger Uni-Stadion (19.5.) sorgte Shootingstar Coco Harrer. In einem gemischten Rennen pulverisierte sie ihre Vorjahresbestzeit über 1500m, lief mit 4:05,86 neuen bayerischen Rekord und blieb dabei nur 36 Hundertstel über der Olympianorm. Wieder vier Tage später sollten es dann schon zwei Telis-Starterinnen für die EM in Helsinki sein. In Koblenz (23.5.) erstaunte Maren Kock aber auch alle mit einem neuen bayerischen U23-Rekord über 5000m und dem EM-Ticket im ersten Anlauf. Mit ihren 15:27,65 sollte sie letztendlich direkt hinter „Mocki“ 2012 zweitbeste Deutsche bleiben. Christiane Danner blieb über 1500m erstmals mit 4:19,82 unter 4:20min. Über 5000m setzen Basti Reinwand, Jonas Koller und Erik Somssich mit 14:15,95, 14:30,66 und 14:31,99 neue Hausrekorde.
 
Wieder zwei Tage später ist Corinna Harrer in Dessau bei 4:05,62 angelangt – jetzt fehlen für London noch 12 Hundertstel! Einen Tag später katapultiert sich Philipp Pflieger im belgischen Oordegem mit seiner Steigerung auf 13:31,24 zur EM und am nächsten Tag schafft es Coco Harrer im holländischen Hengelo. Hinter Vizeweltmeisterin Hannah England überquert sie als Zweite in einem Weltklassefeld in 4:04,81 den Zielstrich – Olympia kann kommen. Und es ist ganz allein ihr Verdienst. Mit einem mutigen Tempovorstoß nach 800m hatte sie selbst erst die Norm möglich gemacht. Am selben Wochenende springt Michelle Weitzel in Weinheim bei zu viel Rückenwind 6,60 – regulär gehen 6,48m in die Wertung ein. In Wesel landet Dreispringer Manuel Ziegler mit 16,03 erstmals jenseits der 16-Meter-Marke. Am letzten Tag des Monats toppt Corinna Harrer bei ihrem ersten Diamond-league-Auftritt in Rom alle noch: Als Fünfte des 1500m-Rennens setzt sie mit 4:04,30 eine neue persönliche Rekordmarke – einer Zeit, die in Deutschland zumindest in diesem Jahr nicht mehr übertroffen werden sollte.

Juni: Die Ereignisse überschlagen sich

Orth_Helsinki_HF_KiefnerDer Juni beginnt mit einer wieder einmal interessanten Sparkassen Gala. Es geht ziemlich international im Regensburger Uni-Stadion zu. Im letzten Moment kommen auch noch die deutschen Sprinter, weil der Wind in der Oberpfalz laut Vorhersage wohl besser ist als in der Schweiz. Irgendwie ist das alles ein wenig „Leichtathletik absurd“. Die Athleten/Innen der LG Telis Finanz stört dies alles bei ihrem Heimauftritt wenig. Corinna Harrer setzt nach vier schweren 1500m-Läufen über 800m mit 2:01,60 eine neue deutsche Jahresbestleistung, die nur sie selber noch zweimal übertreffen sollte. Florian Orth gewinnt hauchdünn das 1500m Rennen mit einer 3:38,56 – B-Norm geschafft, der Weg nach Helsinki ist nun auch für den vierten Telis-Athleten frei. Pamela Spindler gelingt über die Hürden ein Traumlauf mit fabelhaften 13,16, während international gesehen der Brite Adam Gemili mit einer 10,08 glänzt.Christiane Danner ist über 1500m mit einer 4:19,47 so schnell wie nie zuvor.

Die Gala wird erneut ein Festival der Bestleistungen unmittelbar vor den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid (16./17.6.). Dort bestätigen die Telis-Asse ihre bisherigen Klasse-Leistungen. Corinna Harrer verteidigt ihren 1500m Titel im Stile einer ganz Großen, Florian Orth düpiert als Sensationsmeister auf derselben Distanz den haushohen Favoriten Carsten Schlangen. Philipp Pflieger kann als Einziger Arne Gabius im Endspurt der 5000m Entscheidung folgen und einen überzeugenden Silberrang einfahren. Dreispringer Manuel Ziegler überrascht ebenfalls mit einem zweiten Platz und das mit Hausrekord von 16,26m. Pamela Spindler bestätigt im Hürden-Finale als Vierte mit ihren 13,17 die vorher in Regensburg gezeigte Leistung. Maren Kock erwischt über 5000m nicht ihren besten Tag und landet lediglich auf Platz vier. Gleich dahinter Jana Soethout als Fünfte mit einer Jahresbestleistung (16:22). Zwei tapfere Telis-Mädels haben Pech: Christiane Danner verletzt sich im letzten Training vor der DM und auch Weitspringerin Michelle Weitzel bekommt ihre Fußverletzung nicht mehr in Griff. Sieben Top-5-Ergebnisse, das kann sich sehen lassen!

Nach Sparkassen Gala Anfang Juni und DM Mitte Juni sind nun für vier Telis-Musketiere die Europameisterschaften in Helsinki (27.6.-1.7.) das i-Tüpfelchen des Monats. Wer hätte das gedacht. Mit Manuela Priemer, der Hammerwerferin, hatte bisher nur eine LG-Athletin 2002 die kontinentalen Meisterschaften kennen gelernt – und nun gleich Vier! Den Anfang machte Maren Kock am Mittwoch mit einem standesgemäßen 17. Platz in ordentlichen 15:52,74 über 5000m. Auch für Philipp Pflieger waren tags darauf die zwölfeinhalb Runden mit einer 13:51,23 als 15. Eine wertvolle Erfahrung, dass international ein ganz anderer Wind weht. Die beiden 1500m-Asse Corinna Harrer und Florian Orth zeigten sich dann am Samstag mit begeisternden Vorläufen und zogen souverän als jeweils Zweite in die Finals ein. Der Sonntag brachte dann nicht nur den Monatswechsel sondern ebenfalls ein Wechselbad der Telis-Befindlichkeit.

Juli: Zwei 1500m Dramen in Helsinki

KollerJonas1-JWM-2012_HenselfotoAm Schlusstag der EM waren die Regensburger Erwartungen keine geringen. Zu gut waren die Vorstellungen von Coco Harrer und Flo Orth am Tag zuvor gewesen. Das 1500m Finale der Frauen eröffnete den Sonntag und Coco Harrer war mittendrin. Mittendrin bis eingangs der letzten Runde – dann kam sie außer Tritt, verlor nur wenige Meter ihre Linie und fand sich plötzlich ganz hinten. Erst eingangs der Zielgeraden rappelte sie sich noch einmal zusammen, rettete wenigstens Platz neun mit einer 4:10,38 und war fortan untröstlich. Wenig später sah das Publikum bei den Männern ein Steherrennen der besonderen Art. Als dann alle 300m vor dem Ziel losstürmten war auch Florian Orth dabei. Eingangs der Zielkurve wurde es dann ganz eng – zu eng für Florian Orth, der den Halt verlor und stürzte.

Platz elf hinterm fast kompletten Feld, eine tiefe Risswunde am Arm waren nicht das, was vorher in der Orth’schen Agenda stand. Pleiten, Pech und Pannen – dieser Tag sollte eigentlich in der Telis-Chronik so nicht passiert sein! Da waren eine Woche später die Landesmeisterschaften in Erding (7./8.7.) zum „Cool-down“ bestens geeignet. Sechs Titel sammelten die Telis-Leute auch ohne Orth, Harrer und Kock. Lediglich Philipp Pflieger holte sich nach der EM auch noch den weißblauen 1500m Titel. Ebenso ganz oben standen Pam Spindler (100m H), Simon Ziegler (Stabhoch) Manuel Ziegler (Weit) und die beiden Jugendlichen Franziska Reng (U18 – 3000m) und Anna-Maria Riss (U20 – Weit). Silber schafften Sebastian Zundler (800m), Matthias Küsters (Stabhoch) Mario Saur (400m H) Manuel Ziegler (Weit), Bronze Sabine Hoja (Weit) und der U18-Mann Andreas Schmidt über 1500m.

Der 10. Juli war Jonas Kollers Tag. 25 schwere Runden warteten bei der U20-WM in Barcelona auf den Regensburger. Am Ende zog er sich mit Platz 17 als fünfbester Europäer achtbar aus der Affäre. Eine Woche nach den Landesmeisterschaften der Aktiven, U20 und U18 waren die U23-Junioren/Innen und U16-Schüler/Innen in Hösbach (14./15.7.) dran. Manuel Ziegler schwang sich im Drei- und Weitsprung zum Doppelmeister (U23) auf. Steffi Perfler gewann in derselben Klasse die 3000m, die beiden 14-jährigen Schülerinnen Amelie Panzer (800m) und Jacqueline Sterk (Weit) holten ebenfalls Gold. Drei Mal Silber durch Simon Ziegler (Stab U23), Tim Englbrecht (3000m M15) und Maximiliane Fleischer (Weit U23), sowie Bronze für Matthias Küsters (Stabhoch U23) kamen noch dazu.

Am dritten Juli-Wochenende ging‘s in Mönchengladbach um die nationalen Jugendtitel. Gut  zehn Tage nach dem schweren WM-Rennen rettete ein schon etwas müder Jonas Koller zumindest U20-Bronze über 5000m, Franziska Reng wurde in der U18 Siebte über 3000m mit einer schönen 10:18,13. In einer absolut spannenden Langstaffelentscheidung der Männer verbesserte das 3x1000m-Trio Felix Plinke, Philipp Pflieger und Florian Orth als knapp geschlagene Zweite ihren eigenen bayerischen Rekord um satte sieben Sekunden auf 7:05,57, die zweite Telis-Staffel mit Sebastian Zundler, Jonas Zweck und Erik Somssich lief ebenso tolle 7:15,18 auf Rang acht. Das Damen-Trio mit Anna Plinke, Maren Kock und Jana Soethout überraschte auf Platz sechs mit einer feinen 6:35,51.

Am Ende des Monats wies Corinna Harrer mit feinen 2:00,87 über 800m und einer nicht ganz so guten 4:06,95 über 1500m, beides erzielt in gemischten Rennen Olympiareife nach. Die Deutschen Juniorenmeisterschaften fanden ohne Titelverteidigerin Corinna Harrer statt. Die Olympiavorbereitung ließ einen Start in Kandel (28./29.7.) nicht sinnvoll erscheinen. Trotzdem gab es durch Maren Kock über 5000m und Manuel Ziegler (Drei) den erwarteten Titel-Doppelpack. Steffi Perfler wurde Achte über 5000m.

August: Ganz im Zeichen von Olympia

harrer_c_london2012_foto_chaiDer August gehört gehörte zweifellos Corinna Harrer. Am 6. August 2012 war für die Regensburgerin ein Traum wahr geworden – ein olympischer! 80.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Londoner Olympiastadion sahen die 1500m Vorläufe, mittendrin Corinna Harrer im ersten und auf der Tribüne ihre beiden mitfiebernden Trainer Doris Scheck und Kurt Ring. Zu Hause beim vom LG-Telis-Präsidenten Norbert Lieske organisierten „public viewing“ versammelten sich die übrigen Fans vor dem Bildschirm. Im brodelnden Kessel Olympias tat sich Coco Harrer zunächst schwer, rettete Platz zehn mit ordentlichen 4:07,83 ins Ziel und musste dann lange warten.

Es war wohl der längste 1500m Lauf ihres Lebens, ehe die beiden weiteren Vorläufe vorbei waren. Am Ende stand fest. Die Zeit sollte gerade noch für das Halbfinale reichen. Ihre ganz persönliche Zielvorgabe war damit erreicht. Zwei Tage später, am Abend des 8. August zog eine entfesselte Corinna Harrer alle Register ihres derzeitigen Könnens. Mit einer 60er-Schlussrunde und einer faszinierenden Zielgerade kämpfte sie sich in 4:05,70 bis auf Platz sieben des ersten Halbfinals vor, nur 23 Hundertstel hinter dem sicheren Finalqualifikationsplatz fünf. Es war wohl das beste Rennen ihrer noch jungen Karriere und laut ARD-Kommentator Klaus Lufen „wohl der Beginn einer steilen Karriere“. Dass es für die Regensburgerin auf Grund des noch schnelleren zweiten Halbfinals noch nicht ganz für’s Finale reichte, war lediglich ein klitzekleiner Schönheitsfehler. Eine Woche später ließ das Telis-Ass beim Decanation-Länderkampf im französischen Albi auch noch eine neue 800m Bestleistung mit 2:00,34 folgen.

Letzte Randnotiz zum August: Die beiden Telis-Mehrkämpfer Simon Ziegler (U20) und Tom Bechert (Männer) ließen nach ihren Landestitelgewinnen in der Halle nun auch jene im Zehnkampf im Freien (Friedberg, 3.-5.8.) folgen.

September: Die Telis-Laufarmada läuft bei 10km-DM alles in Grund und Boden

Koller-Pflieger-Reinwand-Pyka_DM10km2012_volkefotoSieben auf einen Streich – das ist keine Erfolgsgeschichte allein vom tapferen Schneiderlein und schon gar kein Märchen. Unfassbare sieben Titel holten die Teli-Läufer/Innen bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften über 10km in Nagold (16.9.). Philipp Pflieger holte sich seinen zweiten Männertitel diesen Jahres mit 29:32 und zusammen im Team mit Basti Reinwand (6./30:03) und dem U23-Siebten Jonas Koller (31:14) stand er auch in der Mannschaftswertung ganz oben – alle drei mit persönlichen Straßenbestmarken.

Bei den Damen holte sich Coco Harrer mit neuem U23-Rekord (33:38) hinter „Mocki“ Frauen-Silber, gleichbedeutend mit U23-Gold. Sowohl die Damen-Crew mit Harrer und den auf Platz sechs und sieben einkommenden Jana Soethout (35:08) und Steffi Volke (35:13 – zugleich W35-Meisterin) als auch die Juniorinnen mit Harrer, der U23-Vizemeisterin Maren Kock und Sabrina Lang waren auch nicht zu schlagen. Dennis Pyka holte den M40-Titel in 31:40. Die Frauen-Mannschaftsleistung von 1:43:59 bedeutete eine Verbesserung des bayerischen Rekordes um zwei Minuten und einer Sekunde.

Auf der Bahn sorgte beim Berliner ISTAFF Florian Orth noch für einen ganz großen Knaller. In unglaublichen 3:34,56 verbesserte der Regensburger den bayerischen Rekord über 1500m, blieb nachträglich unter der Olympianorm und schlug erneut Carsten Schlangen. In Europa war dies die viertbeste Leistung des gesamten Jahres. Was wäre da wohl in Helsinki ohne Sturz möglich gewesen!

Oktober: Mikki Heiß am Ziel ihrer Marathon-Träume

Heiss_DM-HM12_volkefotoIm Oktober sollte dies auf der Straße so weiter gehen. Endlich, nach 14 langen Jahren, stand Mikki Heiß bei Deutschen Marathonmeisterschaften (München, 14.10.) auf dem Trepperl. Hinter der neuen Meisterin Susanne Hahn aus Saarbrücken erkämpfte sich das Telis-Urgestein mit ihrer zweitbesten Leistung aller Zeiten (2:45:11) die ersehnte Silbermedaille, gleichbedeutend mit W35-Gold. Titelverteidigerin Steffi Volke erlebte am Marienplatz bei Kilometer 32 ihr ganz persönliches Drama. Eine kurze Unachtsamkeit auf dem Kopfsteinpflaster, ein böses Umknicken mit dem Fuß, der darauffolgende Sturz verbunden mit einem doppelten Bänderriss und Höllenschmerzen ließen alle Träume vorzeitig platzen – fast!

 Heroisch rappelte sich die Telis-Frau auf humpelte die letzten Kilometer ins Ziel, verlor etliche Minuten und setzte dennoch einen neuen, vier Minuten schnelleren Hausrekord mit 2:47:22 als Dritte ins Ziel. Zusammen mit der die W40 gewinnenden Andrea Weber (2:57:35) standen die beiden dann auch in der Teamwertung der Frauen und Seniorinnen ganz oben. Der einzige Telis-Läufer Dennis Pyka wurde bei den Männern Fünfter, bei den M40-Senioren war er aber nicht zu schlagen. Unterm Strich waren es dann wieder 5 nationale Titel für Deutschlands erfolgreichstes Laufteam.

November: Drei qualifizieren sich für die Cross-EM

Danner50_EM-Cross2012_bruesselfotoSportlich gesehen ist der November eher tote Hose. Lediglich am Endes des Monats treten die Crossläufe für die Qualifikation zu den Europameisterschaften in dieser Sparte in den Vordergrund. Der Nachwuchs musste sich am 25.11. in Darmstadt beweisen, Männer und Frauen durften bis ins holländische Tilburg reisen. Am Ende schafften die Fahrkarte nach Budapest Corinna Harrer mit ihrem schon traditionellen zweiten Platz, diesmal hinter der Schweizerin Fabienne Schlumpf, U20-Neuzugang Moritz Steininger, in der gesamten Vorbereitung bereits unter Telis-Regie trainierend, ebenfalls als Zweiter, und zur Überraschung vieler Christiane Danner als Zehnte des Rennens in Tilburg.

Philipp Pflieger, Maren Kock und Jonas Koller gelang dies auf Grund von Verletzungen und Erkrankungen nicht, Jana Soethout scheiterte in Holland als 15. Nur knapp und Neuzugang Carolin Aehling musste dort ebenfalls die Segel streichen (19.). Die Nominierungsliste für die Kader des DLV warf für 2013 zwei Topteam-Mitglieder (Harrer, Orth), einmal Junior-Eliteteam (Kock) und mit Jonas Koller, Jana Soethout, Moritz Steininger und Philipp Pflieger vier weitere B-Kader aus. Die drei Erstgenannten haben natürlich auch diesen Status. Franziska Reng wurde in den DC-Kader berufen.

In den deutschen Bestenlisten sind LG-Athleten/Innen 115x vertreten, was eine 10%ige Steigerung gegenüber dem Vorjahr ausmacht. Mit insgesamt. Mit insgesamt acht Polepositions, 3 bei den Frauen (800m, 1500m, 3000m) und 5 bei der U23 (800m, 1500m, 3000m, 10.000m, 10km) schießt Corinna Harrer den Vogel ab. Ebenso auf Position eins stehen Philipp Pflieger (10.000m Männer), Maren Kock (5000m U23) Manuel Ziegler (Drei, U23), Jonas Koller (5000m und 10.000m U20), das 10km- und Marathonteam der Frauen, sowie das 10km-Team der Männer. Welch eine Bilanz!

Dezember: Corinna Harrer holt bei Cross-EM Team-Bronze

Harrer2_CrossEM2012_Johnfoto_internetDie Cross-Europameisterschaften am 9. Dezember 2012 im ungarischen Budapest standen von vornherein unter einem ungünstigen Stern. Nach einer Anreise-Odyssee merkte man der Vorjahresdritten (U23) Corinna Harrer in einem beinharten Juniorinnen-Rennen dann doch den Trainingsrückstand, entstanden durch einen Zehenbruch am Ende des Oktober-Trainingslagers, an. Ihr sechster Einzelplatz, Grundstock für das deutsche Team-Bronze, ist dennoch aller Ehren wert.

Für Moritz Steininger endete das U20-Rennen mit einem Schuh. Der andere wurde im bereits in der Anfangsphase heruntergetreten. Halb barfuß rannte er dennoch ins deutsche Team und finishte auf Platz 50, für seine Form eine völlig unterwertige Platzierung. Hut ab vor dieser Energieleistung! Christiane Danner verkaufte sich als einzige deutsche Frau am Start so teuer wie möglich. Für die Mittelstrecklerin war der 8km-Kurs einfach noch zu lang. Ihr 35. Platz ging unter diesen Voraussetzungen voll in Ordnung.