Wenn der Zufall oft Schicksal für einen Lauf spielt
Regensburg, 24. Juni 2019 (orv) – Es gibt nicht viele 5.000m Rennen in Deutschland, wo „Mann“ unter 14 Minuten laufen kann. Eins davon hat am 18. Mai in Karlsruhe stattgefunden, das schnellste am 29. Mai beim Mittsommerlauf auf der altehrwürdigen Rundbahn am Oberen Wöhrd in Regensburg, bei dem gleich vier Männer, darunter drei Telis-Asse, bei einer Siegerzeit von 13:38min unter der magischen Grenze blieben. Beim EAA-Meeting in Tübingen am letzten Samstag sollte bei gesamt versammelter Elite der Höhepunkt für die nationalen zwölfeinhalb Runden folgen. Alles, was Rang und Namen hatte, stand in der Meldeliste, einschließlich Richard Ringer (LC Rehlingen), der hierzulande mit seiner persönlichen Bestleistung von 13:10,94min Sonderstatus hat. Tübingen ertrank aber in den Sturzfluten einer Gewitterfront. Die Folge: Die bittere Absage knapp vor Beginn des Vorprogramms, weil keine vernünftigen Wettkampfvoraussetzungen mehr möglich waren. Plötzlich stand nun ein weiteres Rennen auf dieser Strecke erneut im Fokus: Am 6. Juli, bei der internationalen Laufnacht der LG Telis Finanz im Regensburger Uni-Stadion, wollte man schnell laufen, aber die lokalen Heroes um Florian Orth, Tim Ramdane Cherif und Moritz Beinlich waren eigentlich nur als Pacemaker in Richtung 14:00min vorgesehen. Jetzt kommt alles anders.
Was in Tübingen nicht ging, soll nun in Regensburg erledigt werden. Dominik Notz, Tim Ramdane Cherif und Moritz Beinlich wollen bei der Laufnacht endlich die „13“ bei ihrer ganz persönlichen Zeit aufleuchten sehen. Dazu kommt der EM-Starter von 2018, Marcel Fehr (SG Schorndorf), der im letzten Jahr immerhin eine 13:37,28 lief. Das hat Meetingdirektor Kurt Ring, in Personalunion auch Coach seiner Langstrecken-Jungs, veranlasst einen Tempomacher zu engagieren. Der Südafrikaner Tumisang Monnatlala, selbst ein Hindernismann mit veritablen 8:33min im Portfolio, hat sich bereit erklärt, für ein Tempo Richtung 13:45min zu sorgen. Was hat das alles nun mit Dagersheim zu tun? Ganz einfach: Am Samstag wollten sieben Jungs der LG Telis Finanz in Tübingen die 14-Minuten-Schallmauer knacken. Daraus wurde aus den bekannten Gründen nur eine Tübinger Hotelnacht. Dort wurde aber der Gedanke geboren, die nun freien Kräfte in ein hartes Training am nächsten Morgen umzusetzen. Philipp Pflieger, selbst ein waschechter Schwabe aus dieser Gegend, organisierte in dem Ort, in dem er als Kind aufgewachsen ist, eben in Dagersheim, die „Location“ und Coach Ring ordnete 4x2000n an und das nicht gerade mit langsamen Vorgaben. So erlebte die beschauliche Rundbahn in Dagersheim an einem schönen Sonntagmorgen einen 2.000m Bahnrekord nach dem anderen, weil die Läufe immer schneller wurden.