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In diesen Zeiten ist Flexibilität gefragt, meint man bei den Blauen

Fehm Schwab Schachtschneider Mayer2 DM Halle2020 KiefnerfotoRegensburg, 18. April 2020 (orv) – Normalerweise besteht ein Trainingsjahr, eine Saison, auch in der Leichtathletik aus zwölf Monaten und der Jahresurlaub heißt dann Regenerationsperiode. Im Zeichen des Corona-Virus hat Normalität Pause. Alles ist anders, darüber zu jammern wäre Zeitverschwendung und unnötiger Energieverbrauch. Abgesehen, dass uns die Politik wie alle anderen Landsleute auch aus absolut nachvollziehbaren Gründen in die soziale Isolation geschickt hat, geht’s allen in der LG Telis Finanz Regensburg gut, keiner wurde bisher krank. Voraussetzung dafür war vor allem ein von Anfang an mustergültiges Verhalten vor allem unserer Athletinnen und Athleten und deren Trainer/Innen. Es ist jetzt Zeit nach vorne zuschauen, zumal kaum zu erwarten ist, dass es noch ein vernünftiges Sommerhalbjahr – wettkampftechnisch gesehen – geben wird. Zeit also auch, ein Wettkampfjahr, das es so noch nicht gegeben hat und hoffentlich in Zukunft auch nicht mehr geben wird, Revue passieren zu lassen. Für die LG Telis Finanz war das Minijahr ein ganz wunderbares: Vier nationale Einzeltitel durch Mona Mayer, Meni Mayer, Corinna Schwab und Simon Boch, zwei Mal Mannschafts-Gold durch ein alles überragendes Männer-Cross-Team, weitere 8 Silber- bzw. Bronzemedaillen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften und den Titelkämpfen im Crosslauf, eine erzielte Olympianorm im Marathonlauf durch Anja Scherl, 5 erzielte A-Normen für eine immer unwahrscheinlich werdende EM in Paris und etliche Landesrekordleistungen vervollständigen eine Bilanz, die man von den wenig möglichen Starts niemals erwarten hätte können.

 

Boch1 Johannesbad20 wilhelmi FotoAngegangen ist das Ganze bereits im alten Jahr, als gleich drei Telis-Langsreckler den Sprung zu den Crosslauf-Europameisterschaften in Lissabon schafften. Dort konnten Simon Boch als Männer-Vierzehnter und Meni Mayer mit einem 26. Platz bei den Frauen voll überzeugen. Lediglich U23-Medaillen-Kandidatin Miriam Dattke hatte Pech. Eine Magen-Darm-Erkrankung in der Nacht vor dem Start, machte sie tags darauf zur traurigen Zuschauerin. Das neue Jahr begann so, wie das alte aufgehört hatte. Am 2. Februar stieß Simon Boch in Bad Füssing mit dem neuen bayerischen Rekord über 10km mit 28:31 Minuten in völlig neue Dimensionen vor, Miri Dattke gewann bei den Frauen mit exzellentem Streckenrekord in 32:50 Minuten und Domenika Mayer zeigte erneut ein Quantensprung auf jetzt 33:50 Minuten.

Mayer Mona leipzig20 kiefnerMona Mayer, weder verwandt noch verschwägert mit der Langstrecklerin, verbreitete als Favoritin über 400m bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften am15./16. Februar in Neubrandenburg gleich eine deutliche Telis-Duftmarke. Als einzige Regensburgerin angereist ließ sie nichts anbrennen und verteidigte ihren Titel vom Vorjahr souverän. Schon vorher bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften zeigten sich erstmals die wie Phönix aus der Asche aufsteigenden Telis Langsprinterinnen mit einer souveränen Vorstellung über 4x200m und der Hallen-DM-Qualifikation. Maike Schachtschneider (400m) und Konstantin Wedel (3000m) holten Gold Nummer 2 und 3. Für die Langstreckler/Innen ging’s am 16. Februar nach Barcelona zum Halbmarathon, wo man im „blauen“ Lager hoffte, dass sich der eine oder die andere für die Europameisterschaften empfehlen könnte. Was dann auf den Straßen der katalanischen Metropole folgte war ein absolute Telis Leistungsdemonstration: Mit Miriam Dattke (1:11:40h), Domenika Mayer (1:13:09h), Thea Heim (1:13:23h), Simon Boch (1:02:31h) und Konstantin  Wedel (1:03:28h) liefen gleich fünf Telis-Athleten deutliche neue persönliche Bestleistungen und erfüllten dabei die A-Norm des DLV für die Europameisterschaften, die bei 1:14,00h bzw. 1:04:00min lag. Nebenbei blieb sowohl das Damen-Team als auch die Männer, die Moritz Beinlich mit guten 1:05:33h vervollständigte, deutlich unter den bisherigen deutschen Teamrekorden im Halbmarathon. Einzig in die Bestenlisten werden diese Mannschaftsleistungen nicht erscheinen, weil in Barcelona kein Teamwettbewerb ausgeschrieben war.

Schwab c mueller l finale leipzig2020 foto kiefnerEine Woche später zauberten die Langsprinterinnen anlässlich der Deutschen Hallen-Meisterschaften fast Unvorstellbares  auf das blaue  Hallenoval in Leipzig. Zuerst knöpfte sich Jugendmeisterin Mona Mayer bereits im 400m Vorlauf die haushohe Favoritin Laura Müller (LC Rehlingen) vor, überspurtete sie im Finish. In einem ganz heiß gekochten Viertelmeilerinnen-Finale war dann Teamkollegin Corinna Schwab an der Reihe. Mit einem faszinierenden Lauf von der Spitze weg ließ sie der bisher Jahresbesten aus Rehlingen nicht den Hauch einer Chance und steigerte sich bei ihrem ersten Frauentitel auf grandiose 52,65 Sekunden. Es wäre die Normerfüllung für die Hallen-WM in China gewesen, wenn diese stattgefunden hätte. Mona Mayer hielt sich als Vierte mit erneuter persönlicher Bestleistung mehr als tapfer. Dreißig Jahre lang war in der Halle keine deutsche Jugendliche mehr schneller als sie.  Amelie-Sophie Lederer ließ über 200m mit Hausrekord von 23,62sec eine ebenso überraschende Silbermedaille folgen und auch das neu formierte 4x200m-Quartett in der Besetzung Corinna Schwab, Maike Schachtschneider, Mona Mayer und Kati Fehm ließ mit einer weiteren Silbermedaille in 1:36,14 Minuten nichts anbrennen. Die Medaillenausbeute komplettierte Langstrecker Florian Orth mit klug herausgelaufener 3.000m Bronze in 7:59,10min. Fast zeitgleich kommt in Sevilla Marathonläuferin Anja Scherl ihrer zweiten Olympiateilnahme ganz nahe. Mit 2:28:25 Stunden erzielt sie nicht nur ihre zweitbeste Marathonleistung überhaupt, sondern bleibt auch als dritte deutsche Frau unter der für Tokio geforderten Zeitvorgabe.

Mayer Meni2 DMCross20 KiefnerfotoVierzehn Tage später schwangen sich die Langstrecker bei den Deutschen Crosslauf Meisterschaften erneut zu ungeahnten Höhenflügen auf. In Sindelfingen hießen die hauptsächlichen Protagonisten wieder  Meni Mayer und Simon Boch. Sie zertrümmerte geradezu in einer sechs Kilometer langen Schlammschlacht der Frauen das übrige Feld einschließlich der haushohen Favoritin Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) mit einem großartigen Alleingang geradezu. Am Ende lief sie triumphierend ihrem ersten nationalen Einzeltitel entgegen. Er zeigte schon vorher auf den vier Kilometern der Männer-Mittelstrecke gleich Großes. Dann ließ er als einziger Doppelstarter mit den beiden Männer-Titeln in den Teamwertungen und dem Silberrang auf den fast zehn Kilometern der Langstrecke auch noch Silber folgen. Konsti Wedel holte sich erneut wie im Vorjahr Mittelstrecken-Bronze und zusammen mit dem Siebten Florian Orth sowie Meister Simon Boch auch noch Mannschaftsgold, in dieser Wertung der fünfte DM-Titel hintereinander. Auf der Langstrecke rieb man sich im blauen Lager die Augen verdutzt, weil der ehemalige deutsche Berglaufmeister Max Zeus plötzlich auf Position drei einkam und überschwänglich seine erste Cross-Einzelmedaille feierte. Moritz Beinlich vervollständigte den vierten Langstrecken-Teamerfolg in Folge mit Platz 16. Sowohl das Frauen-Team mit Meni Mayer, Svenja Ojstersek und Lisa Basener als auch jenes der Juniorinnen mit Lisa Basener, Alena Bluhme und Luisa Mlinzk landete als jeweilige Dritte in den Medaillenrängen.

Telis Team Start10km Johannesbad20 wilhelmi FotoUnmittelbar vor den Deutschen Marathonmeisterschaften in Freiburg (29.3.) kam dann der Corona bedingte Shutdown in Deutschland. Rien ne vas plus! Weg war sie, die Medaillen trächtigste DM des letzten Jahres, die Rekordjagd nach den Mannschaftsbestleistungen wurde abgesagt. Was soll’s, Langstreckencoach Kurt Ring hat seine Cracks in den Osterferien erst mal in den Regenerationsurlaub geschickt. „Es ist die beste Zeit jetzt, um den Körper zu regenerieren und auch all die kleinen Wehwehchen auszukurieren. Das nächste Ziel ist noch nicht definierbar. In Deutschland sind bis Ende August sowieso alle Großveranstaltungen verboten, eine EM im August in Paris scheint sehr unwahrscheinlich zu sein. Die Experten rechnen mit ersten kleineren Wettkämpfen Mitte Juli, vielleicht mit einer Late season und einem dicht gedrängten Herbstprogramm:" Die Athleten, der Teamchef und die Trainer sind sich einig beim Regensburger Erfolgsteam: Mit den Olympischen Spielen ab 22. Juli 2021 wird es eine gedrängte kurze Saison 20/21 geben, vielleicht noch verdichtet mit ebenfalls um ein Jahr verschobenen Europameisterschaften. Ein Jahr drauf, 2022 wird es mit dem Double WM in Eugene und EM in München wieder kein Durchschnaufen geben. Es wird also klug sein, diese Zeit zum Durchschnaufen jetzt zu nehmen, „da wo ein Sommer trainingstechnisch zum Winter wird“. Das Rezept der Läufertruppe der LG Telis Finanz ist ganz einfach. „Wir nützen die nächsten Wochen, um unsere Trainingsqualität ohne Wettkämpfe zu verbessern, uns weiter zu entwickeln“, sagt Ring ohne ins Detail zu gehen, „es muss ja auch noch kleine Betriebsgeheimnisse geben“. Im Gegensatz zu jammernden Proficlubs im Fußball schaut man bei der LG Telis Finanz hoffnungsvoll in die Zukunft: „Die Minisaison 2020 hat uns gezeigt, zu was wir fähig sind. Das kann nur noch besser werden. Wir wissen jetzt um so mehr, was wir können“