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Eine sinnvolle Ausrichtung an Leistungsentwicklungen ist darin nicht zu erkennen

Telis Team Start10km Johannesbad20 wilhelmi FotoRegensburg, 20. April (orv) – Man geht davon aus, dass Langstreckler in aller Regel erst Mitte des zwanzigsten Lebensjahres ihr Leistungshöchstalter erreichen. Langstreckenspezialisten unter Deutschlands Trainerschar weisen seit geraumer Zeit hin, dass die jährliche Umfangssteigerung in der mehrjährigen Entwicklung von Läufer/Innen im Jugendaufbautraining viel zu zögerlich und zu spät einsetzt. Am speziellen Beispiel erklärt: Ein U23-Athlet der mit 20 Jahren einen Wochenjahresdurchschnitt von 60 Kilometern aufweist, wird bei einer seriösen Jahressteigerung von zirka zehn Prozent bei Beginn des Höchstleistungsalters gerade einmal einen Jahreswochenumfang von 100 Kilometern erreicht haben. Fragt man Alt-Bundestrainer Lothar Pöhlitz nach dem eigentlichen Soll, erhält man hier schon ganz andere Zahlen. „Die nationale Spitze sollte hier schon bei 160 Kilometern angekommen sein, international wird sich der Durchschnitt sicher bei 170 bis 180 Kilometern bewegen, dazu brauchen die Athleten aber Unterstützung“.

Schaut man sich das Förderkonzept des DLV’s hinsichtlich seiner Kaderrichtwerte von den geforderten Zeitvorgaben an, orientiert sich dieser durchaus an der Weltspitze. Die Kaderrichtwerte im Vergleich zu dem, was Deutschlands Langstrecker/Innen leisten, sind anspruchsvoll.  Zwar erreichen Deutschlands Athleten/Innen die Vorgaben für 23-Jährige (13:45/28:55/1:04:30/2:16:00 – 15:45/33:45/1:15:30/2:37:30) in aller Regel noch häufiger, aber eben erst in einem Alter von 25 Jahren und älter. Die Steigerungsraten des Kadersystems zwischen 23 und dem Höchstalter, 25 Jahren, sind zudem nicht mehr linear, sondern eher deutlich gesteigert. Dort wird folgendes verlangt: Bei den Männern 13:16/27:54/1:02:30/2:12:00, bei den Frauen 15:18/31:55/1:11:00/2:28:00 von den 5.000m bis zum Marathon. Die Folge dieses arg theoretischen Ansatzes ist, dass zwar immer wieder viele U23-Athleten Kaderstatus erreichen, damit gefördert werden, dann aber versandet das System und es bleiben letztendlich läuferische „Alleinunternehmer“, mit sicherem Status einer EM-Reife übrig. Die früher so zielführenden Kader-Trainingslager unter Anleitung der Bundestrainer sind im eigentlichen Sinne jetzt nur mehr bedingt leistungsförderlich, weil die Kader bei den Trainingslagern viel zu inhomogen sind.

Da ist es dann schon erstaunlich dass sich viele „Alte“, sprich jenseits der 24 Lebensjahre befindlichen Kaderlosen über Jahre noch leistungsadäquat in der nationalen Spitze halten können, sich nicht selten für internationale Meisterschaften qualifizieren, alles organisiert auf eigene Kosten. Ein gutes Beispiel ist dazu der derzeitige Qualifikationsstand der Deutschen Athleten/Innen im Halbmarathon hinsichtlich der Europameisterschaften in Paris. Im Langstreckenkader der Männer befinden sich 19 Läufer, davon gehören drei Athleten zu den Normerfüllern (unter 1:04:00h) für Paris, wobei zwei davon nicht in Frage kämen, weil sie zusätzlich bereits die Marathon-Norm für die Olympischen Spiele in Tokio gelaufen sind und dadurch laut Nominierungsrichtlinien die EM nicht mehr bedienen könnten. Weitere sechs qualifizierte Langstreckler sind ohne Kaderstatus. Bei den Frauen gehören ebenfalls 19 Athletinnen dem DLV Kader Marathon/Langstrecke an. Zwei davon haben sich bereits für den Marathon in Tokio qualifiziert, eine weitere Frau mit erfüllter Olympianorm gehört keinem Kader an. Von den weiteren mit A-Zulassung für den Halbmarathon bei der EM (unter 1:14:00h) gehören drei dem DLV-Kader an, weitere drei Athletinnen sind ohne Kaderstatus.

In Zeiten der Corona Einschränkungen fordern nun die Landesverbände vorzeitige Trainingsmöglichkeiten für die Bundeskader- bzw. Landeskader-Athleten/Innen. Wie sinnvoll diese Forderung in Hinblick auf die Langstrecke ist, zeigt der Regensburger Coach Kurt Ring auf: „Vier der fünf meiner für Paris qualifizierten Athleten/Innen trainieren in gut funktionierenden, vor allem homogenen Trainingsgruppen. Laut Forderung des Landesverbandes könnte dann unsere einzige Kaderathletin Miriam Dattke wieder nur allein in den Genuss dieses Trainingsvorteils kommen.“ Ring, der seit Jahren Athleten/Innen für internationale Einsätze zur Verfügung stellt, schüttelt nur den Kopf: „Ein seit vielen Jahren unglückliches, weil nicht förderliches Kadersystem hat uns in allen den erfolgreichen Jahren nur wenig bis gar nichts gebracht. Auch die allein für Kaderathleten separat und vorzeitig geforderten Freigaben der Trainingsstätten sind für uns nicht zielführend.“ Dass der Regensburger Trainer keine Hobby-Truppe betreut zeigt allein die Tatsache, dass sich aus seinem Laufteam  einschließlich  seit 2012 fünf Athleten/Innen für Olympia und 23 für Europameisterschaften qualifiziert hatten und haben, die vielen Erfolge bei Crosslauf Europameisterschaften oder Nachwuchs-EMs gar nicht mitgezählt. Die derzeitige Kaderstruktur hält er „vorsichtig gesagt für unglücklich beziehungsweise nicht förderlich für die weitere Entwicklung der Langstrecke“.