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Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz

Maske Karsch Foto25. April 2020 (Lothar Pöhlitz) - Von den Virologen und vielen weiteren „Experten“ wird fast täglich transportiert und gemahnt das gegenwärtig niemand voraussagen kann, wie lange der Virus noch unter uns ist. Trotzdem drängt der Bundesliga-Fußball tagtäglich mit zu erwartenden Spielterminen, jammert über Millionenverluste  auf vielen Seiten in den Zeitungen und in den anderen Medien, instrumentalisiert dafür die Fans und sogar die Ministerpräsidenten. Sie kämpfen auf breiter Front, vor allem auch aus der Zentrale, gegen Verluste, um Wettkämpfe, um Geisterspiele, um viele Millionen. Schließlich wissen sie, dass ein Ligabeginn die Spieler zu ernsterem Training motivieren. Dagegen geht es für die meisten Leichtathleten vergleichsweise „um fast nichts“. Hier geht's weiter ...

Reizwirksame Rennen – ohne Masken, mit Masken oder……

Neben Fußball scheint es in Corona Zeiten fast keinen weiteren Leistungssport zu geben. Dabei ist sicher den meisten klar, dass Hochleistungssportler, die bei Olympischen Spielen oder Europameisterschaften Medaillen gewinnen sollen oder wollen, ihr hartes Training über Jahre vor allem für solche Ziele auf sich nehmen. Aus der Trainingslehre und eigener Erfahrung ist auch bekannt, dass jeglicher leistungsorientierter Trainingsausfall Leistungsverlust bedeutet. Dies gilt in der gegenwärtigen Situation vor allem auch für die Intensitätsdisziplinen, die Strecken auf der Bahn von 800m bis 5000m.
 
DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska sagt in einem Beitrag bei leichtathletik.de: „Um Wettkampfreize für die Athleten zu setzen sind wir im Dialog.“ Da gehen sicher nicht nur den Profis unter den Leichtathleten viele Gedanken durch den Kopf. Schweigen hilft nicht. Für die Läufer mit Rückstand zum Weltniveau sollte man auf keinen Fall auf ein Brückenjahr setzen. Zehn Qualitätswochen mit Rennen bis Mitte August wären das Optimale, wenn das neue Trainingsjahr pünktlich und organisatorisch gut, wie gewohnt, beginnen soll. In der Hoffnung, dass also ab Juni wieder Bahnwettkämpfe möglich werden, muss  nach den Wochen des Feld-, Wald- und Wiesentrainings  nun der Mai zum Intensivierungsmonat werden. Damit dann nach vier Wochen nicht schon „der Sprit ausgeht“, sollte der Umfang noch entsprechend hochgehalten werden.

Deshalb wären alle über eine baldige Orientierung durch ihren DLV oder den DOSB dankbar. Eine Zukunftsperspektive wäre gefragt, angesichts der nun beginnenden Erleichterung im Umgang mit der wohl noch lange anhaltenden Virenbedrohung. Man hat gegenwärtig das Gefühl, dass sich mit dieser Frage nur die vom Fernsehen und den restlichen Medien umfassend unterstützten Fußballer beschäftigen, die Leichtathletik dagegen glänz hier weitgehend mit Funkstille. Kaum jemand versteht das 22 Fußballer (und etwa 200-300 Begleitpersonen im Stadion) 90 Minuten mit höchstem Einsatz gegeneinander einen „zweikampfgeführten Wettkampf“ um Tore bestreiten können sollen, aber 10 -15 Läufer in Rennen gegeneinander (in der Regel mit sowieso mindestens 1,50 m Abstand, wenn nötig auch mit Maske, ihren Leistungsstand nicht testen und sich dazu auch weiterentwickeln dürfen sollen. Nicht unmöglich wären vielleicht sogar Rennen wie im Biathlon mit 15 bis 30 Sekunden Startabstand.

Wenn also die Wettkampffreigabe im Vor-Corona-Modus nicht rechtzeitig erfolgen kann, müssen auch die Läufer dem Fußball folgend, natürlich nicht in Geisterspielen, sondern in „Geister-Bahn-Rennen“ mit Familien-, Trainer- und Pressebegleitung, eine Bestandsaufnahme, am besten kombiniert mit einer Qualitätstrainingsoffensive, machen dürfen.
          
Die Motivation für Spitzen-Leistungen kommt aus Wettkampf-Zielen

Nachdem inzwischen Olympia verschoben und die EM 2020 abgesagt wurde wäre eine solche Wettkampfserie sinnvoll, bei der es in den Bahndisziplinen nicht in erster Linie um Siege, sondern um möglichst schnelle Zeiten und möglichst hohe Anforderungen an den eigenen Organismus, reizwirksame Belastungen, um eine Bestandsaufnahme, geht. Das wäre mit Geister-Bahn-Rennen, für den Einzelnen rund um die jeweilige Zielstrecke für 2021, auch ohne Höhepunktziele, auch ohne Auslandsreisen, bis zu dem Moment angesagt, wo das neue Trainings- und Wettkampfjahr 2020/2021, mit dann neuen Umfangszielen, beginnt.   
Natürlich muss man gesund sein, vor allem als Leistungssportler, die zu den Olympischen Spielen nach Tokyo oder zur EM oder als Nachwuchsleistungs-sportler zu den Höhepunkten 2022 und zu den OS 2024 nach Paris wollen. Man sollte keineswegs den Virus und die vielseitigen Empfehlungen der Experten auf diesem Gebiet unterschätzen oder sogar negieren. Vorsorge ist natürlich angesagt. Aber man kann von Leistungssportlern auch nicht erwarten, dass sie 2021 auf Knopfdruck in der Weltspitze, ohne optimale Vorbereitung oder aus einem niedrigeren Niveau heraus, erfolgreich sein sollen.

Masken können im Lauftraining den Sauerstofftransport optimieren

Alle Läufer wissen, dass eine bessere Sauerstoffversorgung der Muskulatur (optimale Durchblutung) eine unabdingbare Voraussetzung für eine bessere sportliche Leistung für langsames, langes, aber auch für kurzes, schnelles Laufen ist. Es ist bekannt, dass bei Sauerstoffmangel der Körper die Muskelarbeit reduziert und sie ohne Sauerstoff einstellt. Der Körper lernt im Leistungstraining, mit weniger Sauerstoff umzugehen. Die Atemmuskulatur wird stärker, das Lungenvolumen vergrößert sich und die Kapazität der Sauerstoffaufnahme wird gesteigert. Masken sind jetzt auch im Training gar nicht so abwegig, weil sie nicht nur den Mitläufer und sich selbst schützen, sondern zugleich die Atmung erschweren und die Atemmuskulatur stärken. Schließlich bewirkt eine erhöhte Lungenkapazität, dass man bewusster, leichter und tiefer atmen, mehr Sauerstoff zur Muskulatur kommen kann und der Muskel durch einen geringeren Sauerstoffverbrauch effektiver arbeitet.
Ähnliche Effekte erzeugt das Höhentraining. Verlässt man die Höhe, geht die Wirkung nach zirka 30 Tagen wieder verloren. Diese zu verlängern, wäre deshalb erstrebenswert. Laufen mit Maske könnte dafür eine Option sein, auch in Vorbereitung auf das nächste Höhentraining.

„Ein Training mit der Atemmaske unter NN, auch um in Zukunft besser in der Höhe zu starten, das Atemsystem zu stärken und einen Effekt für eine erhöhte Ausdauerleistungsfähigkeit zu erzielen, muss längere Zeit durchgehalten werden, um reizwirksam sein. Geht man von 3 TE / Woche mit Maske aus, ohne das andere normale Training „ohne Maske“ zu vernachlässigen, sollte man um die 6 Wochen dafür einplanen. Hilfreich wäre dies vor, als Ersatz, oder nach vergleichbaren Höhentrainingsphasen“ (Lothar Pöhlitz LCA 12.6.2018)

von Lothar Pöhlitz – seit 1957 Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler /  DLV-Bundestrainer 1980 – 1998 /  zuletzt Teamleiter Marathon / Straßenlauf /  3x Olympiatrainer für Deutschland / Langjähriger Dozent an der Trainerakademie und DLV-Trainerschule / seit 2006 Leichtathletik-Coaching Academy