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Afrika1

Von Lothar Pöhlitz

Seit der 19jährige Jacob Kiplimo in Gdynia in 58:49 Halbmarathon-Weltmeister und Joshua Cheptegei Vierter wurde, habe ich mich für die Entwicklung des Kenia-Nachbarn Uganda in den Laufdisziplinen interessiert, kleine und größere Infos über sie gesammelt, um sie heute, nach 3 Olympiasiegen in Tokyo, als sicher immer noch unvollständiges Mosaik für unsere deutschen Trainer, Läufer und Läuferinnen zusammen anzubieten.

Vielleicht erinnern sie sich, Uganda hatte schon einmal eine Große: Dorcus Inzikuru (1,56 m / 51 kg), die damals 23jährige gewann 2005 in Helsinki die Goldmedaille über 3000 m Hindernis und wurde mit 9:18,24 Minuten erste Weltmeisterin in dieser damals noch jungen Disziplin für Frauen. Dann war es aber wieder lange ruhig.

Sicher können sie sich den Stolz und die Feiern der Ugandaer, der Nachbarn und Lauf-Gegner von Kenia und Äthiopien vorstellen, als ihre zwei Olympiasieger Joshua Cheptegei über 5000 m und Silber über 10000m (27:43.63) und Peruth Chemutai über 3000 m Hindernis der Frauen von den Olympischen Spielen 2021 in Japan heimkehrten. Mit Jacob Kiplimo (Bronze über 10000m und 5. Platz über 5000 m 13:02,40) und Winnie Nanyondo (1500 m Frauen 3:59,80) hatten sie ja noch weitere Spitzenläufer/in vor denen das Lauf-Fachpersonal in Zukunft in der ganzen Welt sicher noch Respekt haben wird.

Dieser Olympiasieg von Joshua Cheptegei war natürlich kein Wunder. Der erst 24jährige Cheptegei lief im Vorfeld von Olympia in Valencia bereits mit 26:11,02 Minuten Weltrekord, nachdem er bereits im August 12:35,36 über 5000m und im Februar auf der Straße 5 km in 12:51 seine sensationellen Fortschritte offenbart hatte. 

Olympia-Lauf-Medaillen 2021 - 800m - Marathon und Plätze 4-8

  Gold Silber  Bronze  Plätze 4-8 
 KENIA  4 10 
 ÄTHIOPIEN  1  10 
 UGANDA  3

 

Drei Olympiasiege gegen die bereits über viele Jahre erfolgreichen Nachbarn aus dem ostafrikanischen Hochland. „Höhentraining jenseits der 2000m immer, im Schlaf und in Bewegung“, in dem auch der Nachwuchs groß wird und es schadet ihm offensichtlich nicht. 

Die „Verlierer“ waren diesmal die Äthiopier, die erst hinter den Medaillen-Plätzen einkamen und nur einen Olympiasieger stellten. Sollten sie sich in der Vorbereitung übernommen, bei Rennen in Europa um Geld verzettelt haben, kommen sie bestimmt in Paris 2024 zurück.

Afrika2 Milde Schneider Foto Das Uganda Laufmekka heißt Kapchorwa

Uganda das größtenteils auf einem Plateau um 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, lebt in einem tropisch-warmen Klima, es ist weder übermäßig heiß noch besonders kalt. Die Temperaturen schwanken zwischen 25 und 30 °C tagsüber, nachts ist es meist um 17 °C. Die Extremwerte liegen zwischen 10 und 35 °C.

Um 2016 stellte sich der Niederländer Addy Ruiter der “Herausforderung Uganda“ in Kapchorwa, in etwa 2000m Höhe ein Elite-Lauftrainingscamp, in einer kleinen Stadt im Osten Ugandas, aufzubauen. 

Inzwischen trainieren dort um die fünfzehn besten Athleten in dieser Kapchorwa-Gruppe gemeinsam, in der von Anfang an Joshua Cheptegei der Beste und Vorbild zugleich des Elite-Athletenprogramms war. Er war wohl vom Kenia-Training mit viel Wissen in sein Heimatland Uganda zurückgekommen, als Ruiter dort unter schwierigsten Bedingungen begann das „Leistungstraining“ zu organisieren.

Nachdem erst einmal alles mit Männern begann, haben Peruth Chemutai und Winnie Nanyondo in Tokyo gezeigt, das demnächst die Welt auch mit Ugandas Frauen rechnen muss. Die Vorbilder werden wirken.

Darüber hinaus sollen sich, wie von Kenia bekannt, viele weitere Runner aus dem Land angesiedelt haben, die auch vom großen Kuchen in der Welt, träumen und sich bei den „Großen“ etwas abgucken. Hunderte von Läufern leben und trainieren im bergigen Gelände, auf steilen Hügeln, die bis zu 2600m Höhe reichen, fast täglich schon morgens in dem before-brackfast-runs. 

In einem langfristig angelegten Programm hatte Ruiter Geduld angesagt, weil ja für die Läufer in dem unwegsamen profilierten Gelände alles neu und auch anspruchsvoll war. Aber sie hatten wenig und haben trainiert.

Der Bau des National High Altitude Training Centre auf fast 2600 m Höhe in Teryet hat sich hingezogen, zuerst trainierten sie auf einer einbahnigen 400 m Runde im bergigen Gelände, dann kam der Bau einer 400 m langen Laufbahn auf privatem Land, das bis Anfang März 2019 dauerte.

Interessant das Ruiter einmal berichtete, dass wegen des anspruchsvollen schwierigen Geländes der Trainingsumfang, die Kilometer – im Vergleich zur Weltspitze – nicht so sehr hoch waren, ein langer Lauf um die zwei Stunden - 26 km so anspruchsvoll sei, wo gute Läufer anderswo um die 34 km mit der gleichen Intensität / Anstrengungen schaffen.

Natürlich brauchte alles etwas Zeit, inzwischen aber ist die Disziplin in der Gruppe sehr hoch. Sie leben zusammen, wie in den Camps in Kenia und lernten die Vorteile einer solchen Zusammenarbeit zu verstehen. Joshua Ceptegei ist der Anführer der Truppe, er ist der „Vorsitzende von Kapchorwa“. 

Die Trainingseinflüsse aus der ganzen Welt, besonders natürlich auch aus Kenia, wo Cheptegei vor seiner Rückkehr nach Uganda

trainiert hat, sind in den bisher bekannt gewordenen Veröffentlichungen nicht zu übersehen.

Bei 12 Trainingseinheiten 

 ~110-160 km z.T. stark profiliert

Mittelstreckler um 110 / Langstreckler um 160 km

60-80 Minuten / bis 35 km lange moderate, auch gesteigerte Läufe

Speedwork im Gelände (3:1 / 2:1 / 1:1 - Beispiel: 1 min hart / 1 min ruhig)

Regenerations-Dauerläufe über 30-60 Minuten, auch mit 10´ Einlagen

Tempo-Dauerläufe um 6 km in niedrigeren Höhen

Fahrtspiele oder Intervalle auf möglichst ebener Straße oder der Gras-Bahn und offensichtlich niemals ganz eben 

Elite z.B. 15 km Intervalle – 25 x 400m, 16 x 800m, 12 x 1000m, 6 x 2000m 

Sonntags 90-120 Minuten langer Lauf. Jeder vierte Sonntag Ruhetag

Kraft- und Konditionstraining findet zweimal wöchentlich im Freien statt, da es noch kein Studio gibt. Es zielt vor allem auf die Verbesserung des „Zentrums“ und der Vermeidung / Reduzierung von Verletzungen.

In der Nähe befindet sich ein Fluss mit "sehr kaltem" Wasser, in dem nach Tempo-Programmen die schnellere Regeneration unterstützt wird. Stretching findet nach allen Sitzungen und am Mittwoch ein ausgiebiges Dehnungsprogramm statt.

5 Medaillen in Tokyo – dabei ist es gerade erst losgegangen

-    Lothar Pöhlitz     -