© Lothar Pöhlitz* - Der Leichtathletik-Niedergang im letzten Jahrzehnt erfordert Reaktionen. Nach dem auch noch langen Pandemie-Stillstand sind jetzt die Stadt-, Kreis- oder Landesverbände für einen Neuanfang ganz unten gefordert. Ganz oben auf die Agenda muss „Wir bewegen Ihre Kids“ und dafür müssen alle Kräfte mobilisiert, Trainer und Trainingszeiten angeboten werden. Vielleicht nehmen sich kleine und die großen Sponsoren in den Regionen dieser bedeutenden Aufgabe für GERMANYS-Zukunft an. Ich glaube, dass es in jedem Verein oder in seinem Umfeld „Befähigte“ gibt. Wenn Fußball-Vereine Kinder-Fußballmannschaften fördern, müssten doch in Leichtathletik-Vereinen auch Kinder-Laufschulen gewollt werden. Es geht ja nicht nur um den Sport, es geht auch um Bildung und Erziehung, die Leistungskraft, die Gesundheits-Zukunft und das zurück zu Deutschlands einstigen Wohlstand, wenn sie dann 20 - 30 oder 50 Jahre alt sind. Das wäre im Moment wichtiger als die „Fridays-Kinder-Klima-Demos mit Bildungs-Ausfall“.
Dass Veranstalter Kinder-Wettkämpfe anbieten, ist toll. Sie sollten, müssen aber nun bitte auch den zweiten Schritt tun, Training für sie im Verein anbieten. Die Kids kommen, wenn Eltern sie bringen würden und erwarten, dass ihnen endlich wieder ernsthafte Bewegungsangebote, auch in ihrer Region gemacht werden, damit sie wieder, wie früher, fit und weniger dick werden.
Aber auf der “Kindersport-Großbaustelle fehlen Arbeiter“
Vor allem „Ehemalige“ könnten helfen
Nachwuchs-Trainer gesucht. Ehemalige Läufer oder Läuferinnen, Eltern oder Sportlehrer im Ruhestand, oder…, die wissen, wie es geht, wären die besten Partner für solche
KINDER - LAUF - SCHULEN
Immer öfter wird berichtet, dass in die Programmen auch großer Nationaler und Internationaler Veranstaltungen Kids-Wettkämpfe über 50m / 60m und 800m für die BASICS-Jahrgänge angeboten und diese Rennen mehr als erwartet genutzt werden. Auch 1 Kilometer in Vorprogrammen von Straßenläufen oder wie zuletzt die 4,2 km im Berliner Mini-Marathon für Grund- und Oberschüler und Schülerinnen finden mehr Teilnehmer als gedacht. Da zeigt sich, dass sehr viele sich gern nicht nur im Wettkampf messen, sondern gern auch zum Training in einen Verein kommen würden, damit sie sich beim nächsten Rennen noch besser präsentieren können.
Die Angebote für „gemischte Kinder-Laufschulen“ im Verein werden aber diesen gestiegenen Praxiserfahrungen bisher nicht gerecht, sind rar. Es fehlen Betreuer, nein Trainer, die mit Kids und Spaß umgehen können. Da sind die Stadt-, Kreis- oder Landesverbände gefordert endlich einen Schwerpunkt „Trainerausstattung für das BASICS-Training der 8 – 10 - 12jährigen Jungen und Mädchen in ihren Vereinen aufzulegen und mit Nachdruck zu verfolgen.
In Kinder-Laufschulen kann im Sommer und Winter im Freien trainiert werden, es bedarf keiner besonderen Sportstätten, keine Strahler. Geländeläufe, Schlittenziehen, Rad, Gymnastik, Sprünge, Seilspringen, Ausdauerspiele oder Schwimmen im Team, alles macht sie fit, wenn sie mindesten 3x pro Woche kommen dürfen.
Wer natürlich über die entsprechenden Sporthallen für das Wintertraining verfügt, sollte die für eine vielseitige Leichtathletik-Ausbildung für die Sprint - Lauf - Sprung- und Wurfdisziplinen und für mehr Beweglichkeit, Kraft und Spielintelligenz nutzen.
Das Betreuungsproblem steht natürlich ganz oben auf der Sorgenliste, das ist bekannt: Von schon existierenden Kinder-Trainings-Stunden ist bekannt, dass die monatliche Trainer-Finanzierung von den Mitgliedsbeiträgen der Eltern bestritten wird, damit sie mehrmals wöchentlich „im Training richtig bewegt werden“. Das mit dem Ehrenamt bei den umfassenden Preisanstiegen im Leben aller ist wohl nie mehr zurückzuholen. Kinder-Trainer machen doch keine andere Arbeit als Schulsportlehrer.
Jede Bewegung ist wichtig und hilft
Sie kommen zum Training und zu Wettkämpfen und wollen Beste/r werden
UBS Kids Cup - wäre auch für uns ein Vorbild
UBS Kids Cup – eine Erfolgsstory made in Switzerland
Seit 2011 hat die bedeutendste Nachwuchsplattform im Schweizer Sport nahezu 1,5 Million Kinder und Jugendliche bewegt. Gemeinsam haben Weltklasse Zürich und Swiss Athletics, ermöglicht durch UBS, ein Förderprojekt von der Breite bis zur Spitze erschaffen, das seinesgleichen sucht.
Auch in dieser Saison nahmen mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 15 Jahren an Ausscheidungen teil: in den Schulen, Vereinen, auf lokaler und kantonaler Ebene – bis zum Schweizer Final im Stadion von Weltklasse Zürich. Quelle: Swiss Athletics und Weltklasse Zürich
Es würde also auch reichen einen 1000er-Cup anzubieten
Vorausgesetzt sie werden in einem Verein anschließend bewegt
Am Ende sollen aus Lauf-Nachwuchstalenten Spitzenläufer werden
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*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1979-1985 Sprint-Trainer beim TSV Bayer 04 / 18 Jahre DLV-Bundestrainer 1980-1998 Mittelstrecke, Langstrecke, Marathon / zuletzt Teamleiter Marathon-Straßenlauf / 3x Olympia-Trainer für Deutschland / Langjährig Dozent an der Trainerakademie und DLV-Trainerschule / 2006-2020 Leichtathletik Coaching Academy