Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz*
Toll – mehr als ein Appell - Ministerpräsident Söder ergreift bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz die Bayern-Sport-Initiative. Wir müssen Schüler mehr bewegen, täglich, alles ist möglich, in Schulen und Vereinen, zu mehr motivieren. Bayern-Spiele – Bundesjugendspiele, ein Bayerisches Sportgesetz wird es geben, das Söder in den Landtag einbringen will. Sicher auch Jugend trainiert für Olympia, „Sport ist zentral wichtig“. Da könnte auch der außerschulische Sport von früher, nach der Schule, Vorbild sein.
Sogar über Olympische Spiele 2040 auch in München sprach Söder „Paris könnte Vorbild sein“. Endlich macht einer den Anfang, nachdem die seit Jahren eigentlich Verantwortlichen, auch die Ministerpräsidenten der Länder, den Niedergang nur begleitet haben. Nicht einmal nach Germany´s Olympia-Enttäuschung gab es spürbare Reaktionen. Sicher aber will er auch, dass „wir uns in 16 Jahren dann bei Olympia „dahoam“ nicht blamieren“.
Um nach Paris 2024 dann im eigenen Lande konkurrenzfähig um Medaillen kämpfen zu können bedarf es gleichzeitig des zweiten Weges, den bisherigen Kinder-, Jugend- und den Nachwuchsleistungssport, auch in Sportschulen, Eliteschulen des Sports, Bundesstützpunkten, auf ein notwendig anspruchsvolles, wirksames Niveau anzuheben. Nicht länger die Abwanderung unserer besten Jugendlichen in das College-System der USA zu akzeptieren, die ihnen aus unserer Sicht sensationelle Bedingungen bieten. DLV-Maßnahmen sind bisher unbekannt.
Es gibt nur die Vereinstrainer – Schulsportlehrer - Fachpersonal – Lösung. Der Fachpersonal-Mangel muss überwunden werden, weil nur da, wo ausgebildete Trainer arbeiten, werden Mädchen und Jungen leistungsorientiert „trainiert“, werden jene „mit dem notwendigen Erbe“ für den Leistungssport gefunden.
Eine Riesenbaustelle tut sich deutschlandweit auf: Kinderausbildung zur Erziehung von Bewegung in den unterschiedlichsten Schulformen und Vereinen, kurzgesagt, Initiativen, Aufträge, Trainer und Finanzen müssen geschaffen werden. Die gegenwärtigen Rückstände lassen keinen weiteren Verzug zu.
Ja zur sportlichen Kinderausbildung, Erziehung zur Leistung und der tägliche Sport in Schulen und Vereinen ist erforderlich
Die Probleme, die durch Deutschlands Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris noch einmal „a l l e n“ deutlich wurden und auch unsere internationale sportliche Zukunft gefährden, liegen an der Basis, und können nur durch solche Initiativen der Länder für anderen Kindersport in den Vereinen und im Schulsport positiv verändert werden.
Mehr Bewegung unserer Kleinen wäre ja auch für die Gesundheit und die wachsende Zahl der „Fettleibigen“ gut, würde eines Tages auch wieder „leistungsauffällige“ Talente erkennbar machen, die allen Sportarten so sehr fehlen. Und es ist auch bewiesen das Bewegung der Intelligenz nicht schadet. Dafür aber gibt es nur die Vereinstrainer– und Schulsportlehrer - Lösung. Personal wird nötig sein, das bereit ist, unserem kleinen und auch größeren Nachwuchs wieder täglich zu bewegen, damit deutsche Sportler bei möglichen Olympischen Spielen im eigenen Lande 2040 wieder um Medaillen kämpfen können.
---------------------------------------------------------------------------------------
*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Mittelstrecke – Langstrecke – Marathon / Olympiatrainer für Deutschland 1984 in Los Angeles, 1988 in Seoul und 1996 in Atlanta