Teamkollegin Marion Brunner mit Bestleistung sensationelle Vierte
Bernhausen, 28. August 2022 (orv/Stefan Wimmer) – Es wurde das erwartete Duell bei den Deutschen Meisterschaften im Siebenkampf zwischen Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg), die als Punktebeste an den Start ging, und ihrer Kontrahentin Mareike Rösing vom USC Mainz. Erst im allerletzten Wettbewerb, den 800m, wendete sich das Blatt für die Mainzerin. 36 Punkte trennten am Ende die beiden erfolgreichen Thorpe-Cup-Teilnehmerinnen dieses Jahres mit hochwertigen 5.794 Zählern für Rösing und 5.758 Punkten für Obermaier. Für eine Minisensation sorgte die zweiten Regensburgerin Marion Brunner, die mit neuer persönlicher Bestleistung von 5.210 Punkten am Ende eines famosen vierten Platz einnahm.
Am ersten Wettkampftag starteten die beiden Telis-Mehrkämpferinnen gut in den Wettkampf. Marion Brunner überzeugte mit Saisonbestleistung über die 100m Hürden in 14,34sec, Anna-Lena Obermaier kam trotz eines eher verschlafenen Starts mit 14,13sec nahe an ihre Bestzeit heran Der Hochsprung wurde für die beiden Telis-Athletinnen bei einsetzendem Regen zur Zitterpartie. Während sich Marion Brunner trotz Patellarsehnen Problemen im Vorfeld mit guten 1,56m achtbar aus der Affäre zog, wurden die Nerven bei Trainer Stefan Wimmer im Falle von Obermaier, die bei den nächsten drei Höhen jeweils erst im dritten Versuch erfolgreich war und letztendlich doch noch 1,71m schaffte.
Der vom Regen noch sehr feuchte Ring machte auch weite Stöße im Kugelstoßen sehr schwierig. Anna-Lena Obermaier zeigte jedoch Nervenstärke mit guten 12,58m im letzten Versuch. Marion Brunner blieb bei ordentlichen 10,78m hängen. Am Ende des ersten Wettkampftages gelangen den beiden Telis-Damen über 200m sehr guten Zeiten mit 25,43sec für Marion Brunner und 25,75sec für ihre Teamkollegin.
Den zweiten Tag mit deutlich angenehmeren Temperaturen und Rückenwind eröffnete Marion Brunner mit Saisonbestleistung von 5,62m. Nach guten 5,73m im ersten Versuch ärgerte sich Anna-Lena Obermaier über sehr gute, jedoch leider knapp ungültige weitere Versuche. „Das war’s dann wohl mit Gold“, dachte in diesem Moment Coach Stefan Wimmer. Doch Mehrkampf wäre nicht Mehrkampf, wenn nicht oft alles anders kommen würde, weil beim anschließenden Speerwerfen Anna-Lena Obermaier mit 44,65m ein bärenstarker Wurf gelang, mit dem sie ihrer Konkurrentin Rösing fast vier Meter abnahm. Marion Brunner gab sich hier mit 32,43m zufrieden.
Vor dem abschließenden 800m-Lauf trennten nun die beiden Kandidatinnen auf Gold lediglich zehn Punkte, was über 800m weniger als eine Sekunde entsprach. Nach kürzlich überstandener Corona-Infektion war das aktuelle Leistungsniveau im Ausdauerbereich bei Anna-Lena Obermaier nur schwer einschätzbar. Trotzdem lief sie voll auf Angriff und versuchte auf der letzten Runde als nominell schnellere 800m Läuferin die Entscheidung zu suchen. Mareike Rösing setzte zum Konter an und verbesserte mit 2:13,56min ihre persönliche Bestleistung um vier Sekunden. Am Ende fehlten der mit 2:15,42min beherzt kämpfenden Telis-Mehrkämpferin gerade einmal 36 Punkte zum ersehnten ersten Einzeltitel bei Deutschen Meisterschaften. Auch Marion Brunner zeigte mit einer neuen 800m Bestleistung von 2:14,25min Kämpferqualitäten. Ein nie für möglich gehaltener vierter Platz war der Lohn für die Gymnasiallehrerin. Aufgrund der guten Leistungen dieses Jahres erhielt Anna-Lena Obermaier zudem noch eine Einladung für das internationale Mehrkampffinale Mitte September in Talence.