Regensburgerin läuft über 3.000m bayerischen U20-Rekord und U20-WM-Norm
Pfungstadt, 29. Mai 2021 (orv) – Einen weiteren Schritt auf der ganz persönlichen Erfolgsleiter vollzog das Telis-Nachwuchstalent Emma Heckel bei der MERCK Laufgala im hessischen Pfungstadt. In einem mutigen 3.000m Rennen, das sie meist selbst bestimmte, musste sich die Jugendliche der LG Telis Finanz praktisch erst auf dem Zielstrich der letztjährigen Deutschen U20-Meisterin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) geschlagen geben. Mit 9:18,41 und 9:18,64 Minuten blieben beide deutlich unter dem für die U20-Weltmeisterschaften in Nairobi (17—22. August) geforderten 9:25,00 Minuten, gleichbedeutend auch für die bereits vom 15.-18. Juli in Tallinn (Estland) stattfindenden Europameisterschaften in der gleichen Altersklasse. Als schönes Nebenprodukt verbesserte Emma Heckel auch noch den Bayerischen Jugendrekord über diese Strecke, den Maria Dietz (LAC Quelle Fürth) 2013 mit 9:20,40 Minuten gelaufen war. Im diesjährigen europäischen Ranking findet man nun Vortmeier und Heckel auf Platz eins und zwei. Ein weiteres Regensburger Glanzlicht setzte eins ums andere Mal Marathonmann Simon Boch (LG Telis Finanz). Als „verschärftes Unterdistanztraining“ verfehlte er zunächst in einem schnellen 1.500m Rennen, das Lokalmatador Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) mit 3:37,90min gewann, zunächst seinen Hausrekord mit 3:45,93min nur um zwei Zehntelsekunden, um dann eine halbe Stunde später als Sieger die 3.000m mit einem fulminanten Schlussspurt in 8:05,42 Minuten nach Hause zu bringen.
„Ach Gott, ich hab wieder so schwere Beine“, unkte Emma Heckel unmittelbar vor dem Start noch, „hoffentlich geht das heute gut.“ Dies scheint jedoch bei der noch nicht ganz 19-Jährigen inzwischen zum erfolgreichen Ritual zu werden. Nachdem eine Tempomacherin drei Runden lang eine gute Pace hingelegt hatte, übernahm Emma Heckel couragiert und geradezu selbstverständlich die Spitze, verschärfte kontinuierlich das Tempo und legte die letzten tausend Meter in 3:02 Minuten auf’s rote Kunststoffoval. Dass sie am Ende von der letztjährigen U20-Meisterin noch abgefangen wurde, war an diesem Tag für das Telis-Talent nur ein ganz kleiner Wermutstropfen. „Wir haben jetzt mit der doppelten Absicherung für EM und WM genügend Zeit, den Feinschliff für die internationalen Höhepunkte anzubringen. Wer weiß, vielleicht ist dann sogar mehr als nur die Teilnahme drin“, sagte zum Auftritt seines Schützlings Heckel-Coach Kurt Ring. Angesichts deswegen, dass die jungen Regensburgerin sowohl über 3.000m als auch über 5.000m in der absoluten Spitzengruppe der europäischen Jugendlichen zu finden ist, scheint die Prognose gar nicht so abwegig zu sein.
Neben Simon Bochs „Trainingseinheiten“ überzeugten auch seine Teamkollegen Tim Ramdane Cherif mit 8:14,16min als Dritter und der als Fünfter persönliche Bestzeit laufende U23-Junior Benedikt Brem mit 8:18,62min über 3.000m. Auch Emma Heckels steiler Aufwärtstrend ist im „blauen“ Lager keine Solitärerscheinung. Hinter ihr kam nach etlichen gesundheitlichen Problemen Svenja Ojstersek mit 9:50,16min als Dritte der Frauenwertung ins Ziel. Telis-U18-Läuferin Magdalena Engl steigerte als Zweite ihrer Altersgruppe ihren Hausrekord um fast zwanzig Sekunden auf feine 10:04,84 Minuten und greift nun nach der ersten „Neuner-Zeit“. Die beiden Telis-Neuzugänge Loretta Flöte und Susanne Brünnig kommen auch immer besser in Schwung. Flöte verbesserte ihren 1.500m Hausrekord um sieben Sekunden auf 4:36,80min und die noch der U23 angehörende Susanne Brünnig nähert sich mit 4:38,38min in einem für sie sehr ungünstigen Rennverlauf immer mehr ihrer schon jahrelang bestehenden persönlichen Bestleistung.