© Lothar Pöhlitz* - Aufbruch muss auf die Agenda, es muss wieder losgehen mit dem Kindersport in Schulen und Vereinen. Das neue Motto müsste „wir trainieren für Wettkämpfe“ sein, um den Kinder- und Jugendsport wieder Aufgabe, Anreiz und Sinn zu geben, auch für Deutschlands Gesundheit und Leistungsfähigkeit in der Zukunft, schon im Alter von 8-12 Jahren. Sportliches Training muss mit Anforderungen verbunden sein, nach denen schon die Kleinsten spüren, wie sie besser werden. Da zählen schon Sekunden.
Durch die Pandemie haben unsere Kinder psychisch-physisch-soziale und mentale Verluste erlitten und auch an Leistungsbereitschaft verloren, die nur, vor allem durch Beschlüsse der Regierung zum Kindersport in Schule und Vereinen und Beauftragung des DOSB zur Kehrtwende in Richtung Sport-Praxis an der Basis, aufgearbeitet werden können.
Schon Kindern vermitteln, dass sie für Wettkämpfe trainieren
Sie müssen auch wieder wie selbstverständlich zum Sport gehen wollen, zum Leichtathletik-Training, in 5 Jahren in zunehmender Trainingszeit (1-2 Stunden) sprinten, laufen, springen und werfen lernen und die Basis für eine möglichst lange Gesundheit legen. Sie erlernen die Techniken der demnächst geplanten Übungen, richtig zu laufen, lernen zu trainieren und schon ein bisschen was man können muss, wenn man das Talent zum Siegen hat. Das erfordert schon früh, dass es „unbemerkt für die Kleinen“ auch eine Viertelstunde anstrengend sein muss und zugleich dass ausgebildete „Kids-Coaches und Sportlehrer“ da sind und sich dieser Aufgabe in Schule und Vereinen widmen.
Die Versäumnisse sollten erst einmal vor allem zu Veränderungen in Kitas und den Klassen 1 - 4 im Schulsport und den Älteren im außerschulischen Sport führen. Wichtig ist jetzt ein Neubeginn. Deutschland kann es sich für seine Zukunft auch ökonomisch nicht länger leisten, Kindern die notwendige, eigentlich tägliche Bewegung, die Sauerstoffversorgung im Freien, zumindest eine andere Grundleistungsfähigkeit, zu versagen.
Vielleicht kommt mit dem neuen DOSB-Präsident Thomas Weikert auch neuer Wind, eine andere Führungsqualität in die Zentrale für Sport in unserem Lande, die den Niedergang des deutschen Kinder, Jugend-, und Hochleistungssport natürlich zu verantworten hat.
Der DOSB brauchte eine Abteilung:
Praxis des Kindertrainings in Schulen und Vereinen
Alle Mitarbeiter müssten dafür öfter „draußen“ an der Basis helfen
Dabei wäre sinnvoll sich an die bekannten deutschen Tugenden nicht nur zu erinnern, in der Schulzeit auch wieder Sport zur Erziehung zu nutzen: Bewegung, Fleiß, Pünktlichkeit, Gründlichkeit: Flexibilität, Toleranz und Leichtigkeit sind wohl die wichtigsten, die in allen Lebensbereichen zu Erfolgen verhelfen.
Und im Verein sollte von Anfang an, auch für die Kleinen „Training für Wettkämpfe“ gegen gleichaltrige, wenn auch erst einmal gegen die im Kreis oder der Region, den Wiederaufbau begleiten. Auch weil vor allem nahe Wettkämpfe motivieren.
„Bewegungsmangel gefährdet die gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Für Kinder ist Bewegung etwas, das sie brauchen, um gesund groß zu werden. Das haben wir ihnen zu lange vorenthalten.“ (Kerstin Holze Kinderärztin und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderturn-Stiftung).
„Keine Schule, kein Sport, keine Freunde treffen, Einsamkeit im Kinderzimmer, so man eins hat. Corona wird Spuren hinterlassen, über Jahre, ein schwaches Immunsystem, psychische Defizite auch auf den „Kinder-Seelen“ (Lothar Pöhlitz 19.2.21 bei Laufzeit)
Inzwischen kommen die Warnungen und Sorgen vor den körperlichen und psychischen Konsequenzen der Bewegungslosigkeit im Lockdown ohne Vereins- und Schulsport für Deutschlands Zukunft aus allen Richtungen und fordern vor allem von der neuen Regierung zu handeln.
Es ist auch heute noch zwingend Kinder an der frischen Luft wieder mit Sauerstoff zu konfrontieren, ihnen im Freien eine bewusste Atmung zu lehren und baldmöglichst ins Ausdauertraining „zu locken“, damit Herzen, Lungen und das Gehirn für ihre Zukunft „stark“ werden
Christof Asbach, Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung sagte dazu: "es ist ein Erfolg für uns, wenn die Menschen keine Angst mehr haben, nach draußen zu gehen, und ihnen klargemacht wurde, dass die Gefahren im Innenraum lauern".
Sportminister mit Kompetenz im Bund und in den Ländern
Das vergangene Jahrzehnt hat gezeigt das die bisherigen Strukturen in der Bundesregierung für Sport im Lande und den Schulsport untauglich, ja unwirksam waren. Es ist deshalb Zeit denen für den Sport wieder „nebenbei“ zuständigen Ministern der Länder die Aufgaben eines Sportministers für Schul- und Vereinssport zu übertragen, die durch einem Sportminister (für alle Sportarten mit 27 Millionen Mitgliedern im DOSB) bei der Bundesregierung geführt, auch den Niedergang des deutschen Sports, außerhalb des Fußballs, im nächsten Jahrzehnt „reparieren“.
Zuerst muss es um mehr Bewegung, später um bessere Bedingungen gehen
Der Sport ist in der Mehrzahl der Sportarten an der Grenze zur Konkurrenzfähigkeit in der Welt. Bundeskanzlerin Merkel demonstrierte leider immer wieder, dass sie nur Fußball-Fan ist. Der Niedergang „Sport“ ist aber bedrohlich. Immer mehr Sportarten „überleben“ nur mit ausländischen „Aushilfskräften“. Deshalb ist es Zeit das die Hoffnungen von Millionen, die sich nicht nur um ihre eigene Gesundheit und den Anstieg der Fettleibigkeit bei der jungen Generation sorgen, Sport treiben wollen. Sie wollen sich auch an der Leistungsfähigkeit der Jugend unseres Landes bei internationalen Großereignissen erfreuen.
In einem ersten Schritt muss der Kindersport ganz oben auf die Agenda, wenn GERMANY im Sport „gesunden“ und in 10-12 Jahren bei den großen Events EM, WM oder OS die Millionen-Mitglieder in den Vereinen und auch die Fußball-Fans wieder stolz machen soll.
Erziehen, entwickeln wollen, erfordert fördern und fordern zugleich. Jeder ist für irgendeine Disziplin oder Sportart talentiert, es ist Aufgabe der Trainer dies möglichst früh zu erkennen, sie der jeweiligen Disziplin / Sportart ohne persönliche Egoismen zuzuführen und entsprechend auszubilden. Genetisch festgelegt ist, ob die Muskulatur eher schnell-kräftig oder verstärkt ausdauernd ist (Lothar Pöhlitz 1986)
In dieser ersten Phase geht es um den Defizitausgleich und lehren sich wieder mehr zu bewegen
Alle Sportarten und die Gesundheitsämter warten auf Hilfe. Bewegungs-Kitas & BASICS 8-12 & 12-14 im Schul- und Vereinssport wären die Lösung
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© Lothar Pöhlitz*– Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1959 – 1971 Trainer und Cheftrainer beim SC Chemie Halle / 1971 - 1979 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums Lauf-Trainingsmethodik im DVfL/ 1980-1985 Sprinttrainer beim TSV Bayer 04 / 1980-1998 18 Jahre DLV-Bundestrainer Lauf / zuletzt Teamleiter Marathon / Straßenlauf / 3x Olympia - Trainer für Deutschland / Langjähriger Dozent an der DOSB - Trainerakademie und DLV-Trainerschule / 4 Lauf-Fachbücher
Layout Bettina Diller