Vom Umgang der Verbände mit ihren eigenen Regeln
Tatort Diamond league: Das Lieblingskind der IAAF lebt von permanenten Höchstleistungen Topzeiten und dem permanenten Angriff auf bestehende Weltrekorde. Dies ist im Bereich der Mittel- und Langstrecken nur möglich, wenn Pacemaker eingesetzt werden können, die den Rekordaspiranten bei der Hatz nach Höchstleistungen die ersten Runden mit dem idealen Tempo erleichtern. Eigentlich geben die Regeln der IAAF das gar nicht her, zumindest was Leistungen anbelangt, die für die Qualifikationen für internationale Titelkämpfe herhalten sollen. Inzwischen wird aber auch die Qualität anderer Meetings daran gemessen, ob adäquate Tempomacher vorhanden sind. Was mit dem finanziellen Background von internationalen Topmeetings leicht zu bewerkstelligen, kleineren Veranstaltern aber auf Grund ihres begrenzten Budgets fast unmöglich ist, ist die Bestückung der Pacemaker in Frauenrennen durch adäquate Tempomacherinnen. Betrachtet man die Qualifikationsleistungen der Läuferinnen bei den entsprechenden Titelkämpfen, wurden diese zu beinahe hundert Prozent in Rennen mit Pacemaker/Innen erzielt. Bei Straßenrennen ist dieses Problem noch prekärer, weil dort gemischte Rennen mit Männern laut Regelwerk von vornherein zulässig sind und gerade im Marathon die Spitzenläuferinnen bei den großen Stadtmarathons von einer Armada von männlichen Tempomachern umgeben sind, die die entsprechende Topläuferin dann fast bis ins Ziel begleitet, anfeuert und motiviert.