Jochen Schweitzer führt neuen Aufsichtsrat als Vorsitzender
Dresden, 1. September 2024 (Deutscher Leichtathletik-Verband, Peter Schmitt) - In Dresden tagte am Samstag die DLV-Mitgliederversammlung. Neben der Wahl eines neuen Aufsichtsrats standen auch Berichte des DLV-Vorstands, eine Absichtserklärung für eine WM-Bewerbung und die Ehrung von Tassilo Lenk mit dem Hanns-Braun-Preis auf der Agenda. Bei der DLV-Mitgliederversammlung am Wochenende in Dresden wurde Jochen Schweitzer (41) mit überwältigender Mehrheit als Vorsitzender des Aufsichtsrates gewählt, der künftig zusammen mit dem DLV-Vorstand die Geschäfte des Verbandes steuert und das DLV-Präsidium ersetzt. Schweitzer erhielt 168 von 168 Stimmen. Der bisherige Präsident Jürgen Kessing, der 2017 erstmals gewählt wurde, stellte sich für das Amt des Aufsichtsrat-Vorsitzenden nicht zur Verfügung, bleibt aber der Leichtathletik als Council-Mitglied im europäischen Verband verbunden (wir berichteten). Es handelt sich um eine sogenannte Vorratswahl, die erst dann offiziell ist, wenn sie in das Register eingetragen wurde. Die neue Struktur wurde Anfang des Jahres beschlossen. Hier geht's zum vollständigen Artikel auf den Seiten von leichtathletik.de ...
Franziska Drexler erkämpft Platz 15 bei U20-WM
Telis-Nachwuchstalent läuft in Lima die 5.000m in 16:38,58min
Lima, 27. August 2024 (orv) - Franziska Drexler hat ihre internationale WM-Feuertaufe bestanden. Nach schwierigen Vorberteitungswochen im Sommer mit einer langwierigen Verletzungspause und viel Alternativtraining gelang der 18-Jährigen im peruanischen Lima im 5.000m Finale der U20 mit 16:38,58min Platz 15. Die Medaillenvergabe war wie in den Jahren vorher in ostafrikanischer Hand. Mit neuem Meisterschaftsrekord in 14:39,71min holte sich die Äthiopierin Medina Eisa Gold vor ihrer Teamkollegin Mekedes Alemeshete ( 14:57,54min) und Charity Cherup (15:25,02min) aus Uganda. Beste Deutsche wurde Emily Junginger (VfL Sindelfingen) auf Platz 8 mit 16:14,34min. Franziska Drexler reiste zur WM bereits aus Alabama (USA) an, wo sie im kommenden Trainingsjahr bis Juni 2025 studieren wird. Nach Deutschland will sie trotzdem aber Ende November zu den Deutschen Crossmeisterschaften zurüchkehren, um sich dort für die Cross-EM zu qualifizieren.
Junge Telis Siebenkämpferinnen holen in Hannover Team Gold
Sabrina Reusch patzt im Weitsprung und vergibt damit Medaillenchance
Hannover, 25. Juli 2024 (orv) – Telis Mehrkampftrainer Stefan Wimmer trat am vergangenen Wochenende mit zwei aussichtsreichen Siebenkampf Mannschaften die Reise zu den Deutschen Mehrkampf Meisterschaften nach Hannover, kehrte mit Gold und Silber zurück und war dennoch unzufrieden, weil bei den Frauen sein Schützling Sabrina Reusch in der fünften Disziplin, dem Weitsprung, einen „Salto nullo“, sprich ohne gültigen Versuch blieb, und damit den Weg zur Einzelmedaille und Team-Gold in den Sand setzte. „Die Bedingungen waren hier schwierig, weil der turbulente, sich stets verändernde Rückenwind geradezu ungültige Versuche provozierte und dann beim dritten Versuch von Sabrina ihr Fuß einen winzigen Zentimeter drüber war,“ erklärte der Coach das Missgeschick. So blieb am Ende für „Sechskämpferin“ Reusch mit 4.713 Punkten Platz 15 übrig und da auch die etatmäßige Nummer eins Anna-Lena Obermaier mit Platz sieben bei 5.186 Zählern auf Grund einer extrem schmerzenden Haglund-Entzündung an der Ferse nicht hundert Prozent abrufen konnte, blieb am Ende mit der U23 Zwölften Hanna Wittmann (4.662 P.) im Verband anstatt dem erhofften Team-Gold nur Silber übrig.
Wohlstand und Olympiamedaillen – ein deutscher Traum
Eine Olympia-Bilanz nach 34 Jahren DLV & DVfL
von Lothar Pöhlitz*
Die Olympischen Spiele in Paris waren 2024 anders als gewohnt. Das Fest der Weltbesten, sensationell mit deren Präsentation, mit seiner Organisation und auch sensationell mit der Begeisterung der Millionen Fans bei allen Wettbewerben. Frankreich hat auch sportlich überrascht, das Herz vieler gewonnen. Es war ein friedliches Fest der am besten vorbereiteten, gesunden, mental starken Athletinnen und Athleten dieser Welt. Da spielte es keine Rolle, ob ihre Heimat 15.000 oder 84 Millionen Einwohner zählt. Frankreich hat mit einer Top-Organisation und der Präsenz der Millionen Zuschauer das Gefühl vermittelt, dass der Hochleistungssport in der Welt wieder an Bedeutung gewonnen hat. So sollten Olympische Spiele in Zukunft wieder sein.
Kurzanalyse des DLV-Abschneidens bei den Olympischen Spielen 2024
von Jürgen Mallow
12. August 2024 (Jürgen Mallow) - Das Positive vorweg: mit vier Medaillen hat sich gezeigt, dass es noch immer einzelne Persönlichkeiten im DLV Olympia-Aufgebot gibt, die sich im internationalen Wettbewerb durchsetzen können. Im Vergleich mit den Jahren zwischen 2005 und 2013 (in denen mehrmals sieben Medaillen, 2009 sogar neun, gewonnen wurden) ist jedoch auch im Medaillenspiegel ein Rückschritt zu verzeichnen, der 2015 begann.
Das zeigt sich insbesondere in der Wertung der Nationenpunkte, wo der DLV auf den Plätzen 4 bis 8 nur noch acht weitere Athletinnen und Athleten feiern konnte, mit nur 51 Punkten (Platz 9) wurden ebenso viele Punkte erzielt wie 2021 (Platz 11). Sogar 2008 in Peking wurden 62 Nationenpunkte (Platz 6) erreicht, weil über 50 der nominierten SportlerInnen das Finale erreichten, darunter drei Staffeln. 2024 war es trotz erheblichen Aufwands in der Vorbereitung aller Staffeln nur noch eine.